8 Okt

Geschichtspolitik und Erinnerungsdiskurse in Russland gestern und heute

Veranstaltungsort: LV-Lounge (Universitätsbibliothek Klangenfurt)

Im Zentrum der Veranstaltung steht ein Online-Vortrag von Wojciech Materski, basierend auf der Thematik seines Buches Od cara do cara. Studium rosyjskiej polityki historycznej (2017; „Vom Zaren zum Zaren. Eine Studie zur russischen Geschichtspolitik“), das 2023 mit dem Janusz-Kurtyka-Preis ausgezeichnet wurde. In seiner Untersuchung analysiert Materski die Mechanismen der russischen Geschichtspolitik, die von der Zarenzeit über die Sowjetunion bis zur Ära Putins reichen. Er zeigt auf, wie Moskau historische Narrative zur Verfolgung imperialer Ziele und zur Beeinflussung der eigenen Gesellschaft nutzt und beleuchtet die Kontinuität dieser Strategie.Prof. Dr. Wojciech Materski ist ein polnischer Politikwissenschaftler und Historiker. Er schloss sein Studium an der Fakultät für Geschichte der Universität Warschau ab und promovierte 1974 an der Fakultät für Journalistik und Politikwissenschaften. Von 2004 bis 2012 war er Direktor des Instituts für Politische Studien der Polnischen Akademie der Wissenschaften, wo er weiterhin tätig ist. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Geschichte der Sowjetunion, den postsowjetischen Raum, polnisch-sowjetische Beziehungen, die Geschichte Georgiens sowie Diplomatiegeschichte.Programm:Begrüßungsworte von Łukasz Płoski (Janusz-Kurtyka-Stiftung)Einführung durch Dr. Damian Bębnowski (Vizepräsident des Kuratoriums der Janusz-Kurtyka-Stiftung)Impulsvortrag „Antibolschewistische Erinnerungsinitiativen am Beispiel publizistischer Aktivitäten der russischen Emigration in der Zwischenkriegszeit“ (Alexandra Preitschopf; Institut für Geschichte, Universität Klagenfurt)Gastvortrag „Geschichtspolitik und Erinnerungsdiskurse in Russland gestern und heute“ (Prof. Dr. Wojciech Materski; Polnische Akademie der Wissenschaften, Warschau)Fragerunde Link zur Veranstaltung im Fall einer Online-Teilnahme:https://zoom.us/j/97077811616

8 Okt
9 Okt

Gastvortrag Prof. Dr. Robert Gaschler: „Was es heißt, einen Blick auf die (Klima)Daten zu werfen: Experimente zur Wahrnehmung von Datengrafiken“

Veranstaltungsort: V.1.34

Abstract: Was es heißt, einen Blick auf die (Klima)Daten zu werfen: Experimente zur Wahrnehmung von DatengrafikenWir blicken in vielen Fällen vermittelt durch Datengrafiken auf die Welt: Ob wir Wissenschaft betreiben, sie konsumieren, Nachrichten lesen oder uns z.B. über einen medizinischen Eingriff informieren. Interdisziplinäre Arbeiten (z.B. der Sachstandsbericht des Weltklimarates der Vereinten Nationen) präsentieren oft einen Großteil der Information als Datengrafiken – mit empirisch nachgewiesenem Verbesserungsbedarf hinsichtlich der Ergonomie der Datenvisualisierungen. Während es eine lange Tradition gibt, statistische Werkzeuge zu entwickeln und zu validieren, fokussiert weniger Forschung die Gestaltung, Nutzung und Nutzbarkeit von Datengrafiken. Beispielsweise wissen wir, wie der numerische Unterschied zwischen Vorhersage und Daten quantifiziert werden kann. Es ist jedoch weniger darüber bekannt, wie unser visuelles System die Abweichung zwischen Vorhersage und Daten in Datengrafiken ermittelt. Der Vortrag stellt entsprechende experimentalpsychologische Forschung zur Gestaltung und Nutzung von Datenvisualisierung vor und geht dabei insbesondere auf Datenvisualisierung zu Klimawandel/Nachhaltigkeit ein. Experimentalpsychologie kann sowohl schnell und zielgenau Probleme bei konkreten Datenvisualisierungen identifizieren und beheben helfen, als auch zu einer besseren Gestaltung und Nutzung beitragen.Kurz-CV: Robert Gaschler ist Professor für Allgemeine Psychologie – Lernen, Motivation, Emotion an der FernUniversität in Hagen und Mitglied im Direktorium des Forschungsschwerpunktes Energie/Umwelt/Nachhaltigkeit der FernUniversität. Er nutzt u.a. in diesem Themenbereich experimentalpsychologische Methodik für anwendungsorientierte Forschung zu Datenvisualisierung.