24 Jan
24 Jan

Albert Drach Werkausgabe: „O Catilina / Kudrun“

VeranstaltungsortRobert-Musil-Institut, Bahnhofstraße 50, 9020 KlagenfurtVeranstaltungssaalVeranstalter Robert Musil-Institut für Literaturforschung - Kärntner LiteraturarchivBeschreibungPräsentiert wird an diesem Abend Band 9 der Werkausgabe von Albert Drach, der die beidenProsatexte O Catilina und Kudrun vereint. Drach lässt Sympathien für den römischenAufrührer Catilina erkennen, ist bei dieser Auseinandersetzung mit der Figur aber vonThemen seiner eigenen Zeit wie Terrorismus oder Atomwaffendiskussion geprägt. Im bisherunveröffentlichten Text Kudrun, einer Adaption des mittelhochdeutschen Heldenepos, konzentriert er sich auf die psychologische Zeichnung der Hauptfigur: In ihren persönlichenNotizen erscheint Kudrun als selbstbewusste, pragmatische und weitgehendselbstbestimmte Frau, deren Rachebedürfnis zunehmend durch Versöhnungsbereitschaftabgelöst wird.Elmar Lenhart (Albert Drach und das 20. Jahrhundert, 2016) spricht mit dem Herausgeberdes Bandes Gerhard Fuchs und Alexandra Millner (Leiterin des Projekts „Albert DrachWerke“, Universität Wien) über die Werkausgabe und die zuletzt als Band 9 erschienenenProsatexte.Ausschnitte daraus werden von Schauspielern gelesen.Albert Drach, geboren 1902 in Wien, verstorben 1995 in Mödling, Erzähler, Lyriker, Jurist.Er studierte Jus, wurde Rechtsanwalt, begann aber bereits in der Zwischenkriegszeit (gefördert durch Anton Wildgans) zu schreiben. 1938 emigrierte er nach Frankreich, kehrte jedoch 1947 nach Österreich zurück und eröffnete wieder seine Rechtsanwaltskanzlei.Als Schriftsteller bekannt wurde Drach allerdings erst im Alter. Er veröffentlichte Romane, Erzählungen und Lyrik, trat aber auch als Hörspielautor hervor. Auszeichnungen:Preis der Stadt Wien für Dichtkunst (1972), Kulturpreis des Landes Niederösterreich (1975),Georg-Büchner-Preis (1988), Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst erster Klasse (1990),Grillparzer-Preis (1993).Vortragende(r)Gerhard Fuchs, Alexandra MillnerLesung: Katharina Schmölzer, Markus AchatzModeration: Elmar LenhartKontaktEdith Bernhofer (musil-institut@aau.at) Zahlungsbedingung:Eintritt frei

25 Jan
25 Jan

Geertje Bol: What Kind of Lie? Kant and von Herbert on Lies, Deception and Reticence

VeranstaltungsortN.1.71Veranstalter Institut für PhilosophieBeschreibungIn 1791, Klagenfurt native Maria von Herbert wrote her first out of three letters to Kant. One of her reasons for writing to Kant is that because of a "protracted lie", "a sin of omission", she lost the esteem of someone she loved – and so seeks Kant's guidance. But what is this mysterious 'sin' she was speaking of? In my talk I shall explore the fine lines separating lies, deception and reticence in Kant's moral philosophy, as well as which of these three von Herbert's 'moral flaw' most likely consisted in. I argue that von Herbert did not lie in the Kantian sense, and refuse Mahon's (2006) claim that von Herbert was deceptively reticent. Instead I will suggest that she was DISTRUSTFULLY reticent, which might under normal circumstances be prudent, but which she perhaps ought not have done in the context of close friendship.Vortragende(r)Geertje Bol (St. Andrews)KontaktBernhard Ritter (bernhard.ritter@aau.at)