Kulturwissenschaft zwischen Ausbildungsanforderung und unbedingter Universität
VeranstaltungsortZ.1.08Veranstalter Institut für KulturanalyseBeschreibungIm Zuge der Versuche die Akademia als Anhängsel der Kreativwirtschaft zuzurichten, wird in diesem Vortrag versucht, die Spielräume einer „unbedingten Universität“ im Sinne von Jacques Derrida auszuloten. Der Vortrag diskutiert die Anforderungen und Ansprüche von Studierenden, die Universität als Ausbildungsstätte, quasi als verlängerte Werkbank der Kreativwirtschaft zu nutzen. Inwiefern hängt das Apriori, den Studienplatz als direktes Eintrittsbillet in den Arbeitsmarkt zu nutzen auch mit einer veränderten Struktur eines überwiegend prekarisierten Arbeitsmarktes für Universitätsabsolvent*innen zusammen? Inwiefern ist diese Tendenz eine praktische Kritik an einer universitären Lehre im Humboldtschen Geist, die dieselbe auf den Aspekt der Wissenschaftlichkeit verengt hat? Wie könnte eine universitäre Lehre aussehen, die einerseits kritisch, systematisch und dennoch in dem Sinne angewandt ist, dass sie den Studierenden ermöglicht, die erworbene universitäre Vorbildung in einer beruflichen Perspektive zu verankern? Wie kann kritische Wissenschaft in eine Tendenz der Ökonomisierung via universitäre Lehre eingreifen, wenn genau dies von den gesellschaftlichen Agenturen der Ökonomisierung zu verhindern versucht wird?In diesem Sinne geht es auch um die Frage wie eine „Angewandte Kulturwissenschaft“ zur Möglichkeit der Re-Konstruktion einer „unbedingten“ Universität unter Bologna-Bedingungen beitragen könnte. Vortragende(r)Univ.-Prof. Dr. Klaus SchönbergerKontaktSchemmer Janine (janine.schemmer@aau.at)