9 Mai

Markus Ostermair: Der Sandler

Veranstaltungsort: Musil-Institut, Bahnhofstraße 50, 9020 Klagenfurt (Veranstaltungssaal)

Selten hat sich ein Roman so intensiv und kenntnisreich mit Obdachlosen auseinandergesetzt. Einer von ihnen ist Karl Maurer. Er mäandert durch die Stadt, besucht Suppenküchen und Kleiderkammern und manchmal wird er von den Bildern seines früheren Lebens eingeholt – von seiner Frau und seiner kleinen Tochter, der Zeit als Mathematiklehrer und dem Kind, das ihm vors Auto lief. Gleichzeitig durchstreift auch sein Freund Lenz die Stadt auf der Suche nach ihm. Lenz, ein Zettelschreiber und Utopist, spürt, dass es mit ihm zu Ende geht. Er will Karl seine unfertigen Notizen vermachen und, was noch viel wichtiger ist, den Schlüssel zu seiner Wohnung, die er geerbt hatte, in der er sich aber geweigert hatte zu leben. Lenz’ Tod ist ein Wendepunkt. Die Wohnung könnte Karls Chance sein, die diffusen, stets auf die lange Bank geschobenen Pläne, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, in die Tat umzusetzen. Der Sandler ist ein Roman über Reue, Ausgrenzung, fehlende und dann auch wieder überraschende Solidarität. Der Sprachlosigkeit der Obdachlosen setzt Markus Ostermair eine Sprache entgegen, die nahe an ihr Leben heranführt, ohne dabei zu werten, zu romantisieren oder voyeuristisch zu sein.Markus Ostermair, geboren 1981, lebt in München, wo er Germanistik und Anglistik studierte und freiberuflich als Schriftsteller, Texter und Übersetzer aus dem Englischen arbeitet. Seine Auseinandersetzung mit dem Thema Obdachlosigkeit begann als Zivildienstleistender in der Münchner Bahnhofsmission. Im Oktober 2021 wurde ihm für Der Sandler der Bayerische Kunstförderpreis in der Sparte „Literatur“ verliehen.Institut f. Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung in Kooperation mit dem Armutsnetzwerk Kärnten und dem Robert-Musil-Institut

10 Mai

Female Entrepreneurship: Was Gründerinnen bewegt und was sie einbremst

Veranstaltungsort: inspire Lab (Lakeside Park Haus B12)

Wolfgang Lattacher vom Institut für Innovationsmanagement und Unternehmensgründung hält einen Impulsvortrag zu Unternehmensgründungen durch Frauen. Er zeigt, in welchen Branchen und mit welchen Motiven Gründerinnen den Weg in die Selbständigkeit bestreiten. Darauf aufbauend zeigt er Problembereiche auf, warum bei innovativen Gründungen (Start-ups) nach wie vor kein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis besteht. Veronika Dörfler gründet das Unternehmen hefehaus - Brot und Bier von Hand gemacht. Das Bäckereigewerbe zählt zum traditionellen Handwerk, welches zum Großteil familiär weitergegeben wird. In Ihrem Vortrag wird sie davon sprechen, welche Hürden es als Quereinsteigerin zu bewältigen gibt, welche Chancen sich in der vermeintlich nicht innovativen Branche auftun und nicht zuletzt über ihre Gründungsmotivation und Unternehmensziele. Veronika Dörfler hat an der AAU das AKuWi Bachelorstudium absolviert, ist Quereinsteigerin im Bäckerhandwerk und Gründerin vom hefehaus. Die Biobäckerei mit Brauhaus ist in einem historischen Bäckereigebäude am Hauptplatz in Feldkirchen zu finden und wird in Kürze eröffnet. www.hefehaus.at

10 Mai

Obstetric Violence – A Perspective from Feminist Philosophy

Veranstaltungsort: AAU (N.1.71)

Abstract:Obstetric violence - violence against women giving birth in medicalized settings - has been widely recognized as a phenomenon affecting numerous women globally and systematically, and as one that is in urgend need to be tackled and solved.Obstetric violence is not mere medical violence but constitutes structural gender violence. In her research, Sara Cohen Shabot has dealt with different aspects of the phenomenon from the perspective of feminist philosophy, maily feminist phenomenology and epistemology.In this talk, she will discuss some of her insights on the subject and her current research.