21 Mrz

Henry David Thoreau – ein moderner Stoiker?

VeranstaltungsortI.1.71Veranstalter Institut für PhilosophieBeschreibungWährend Henry David Thoreau in Deutschland vor allem als Literat wahrgenommen wird, gilt er im angloamerikanischen Sprachraum weithin als Begründer der Tradition des zivilen Ungehorsams. Diese Einschätzung verdankt sich vor allem seinem postum veröffentlichten Aufsatz Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat, ist in den letzten Jahren jedoch zunehmend infrage gestellt worden. Demnach gehe es Thoreau einzig um die Bewahrung individueller moralischer Integrität, sodass er bestenfalls als Verweigerer aus Gewissensgründen angesehen werden könne. In beiden Lesarten besteht die Tendenz, den Diskurs über zivilen Ungehorsam aus seinem philosophischen Kontext zu lösen und einseitig zu vereinnahmen.In meinem Vortrag möchte ich eine alternative Herangehensweise nahelegen, die Thoreaus Denken jenseits der Dichotomie von zivilem Ungehorsam und apolitischem Individualismus ansiedelt. Genau genommen sollen drei Thesen vertreten werden: (1) Die Ambivalenzen der Philosophie Thoreaus lösen sich auf, wenn er als moderner Stoiker verstanden und der fundamental stoische Charakter seines Denkens in den Mittelpunkt gerückt wird. Damit würde zugleich die stoische Tradition um eine dezidiert politische Facette bereichert. (2) Thoreaus politischer Stoizismus beinhaltet ein Konzept öffentlichen Handelns, das berechtigterweise als eine Form zivilen Ungehorsams angesehen werden kann und das ich symbolischen Widerstand nennen möchte. Anders als die von Rawls ausgehende, moderne Tradition zivilen Ungehorsams ersetzt es die Frage nach der Rechtfertigung des Widerstandes durch die nach Mitteln und Konsequenzen. (3) Ein solches, modifiziertes Konzept zivilen Ungehorsams stellt eine fruchtbare Alternative zu Rawls‘ einflussreicher Theorie dar. Zumindest kann es dazu beitragen, einige Mängel in Rawls‘ Strategie zur Rechtfertigung von Akten des zivilen Ungehorsams aufzudecken.Vortragende(r)Dennis SölchZur Person: Dennis Sölch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Philosophischen Institut der Universität Düsseldorf und Geschäftsführer der Deutschen Whitehead Gesellschaft. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört die Philosophiegeschichte, insbesondere die Prozessphilosophie, der Amerikanische Transzendentalismus und der Pragmatismus. Neben zahlreichen Aufsätzen erschienen bisher Prozessphilosophien: Wirklichkeitskonzeptionen bei Alfred North Whitehead, Henri Bergson und William James sowie Erziehung, Politik, Religion. Beiträge zu A.N. Whiteheads Kulturphilosophie. Eine umfangreiche kritische Anthologie zum Amerikanischen Transzendentalismus erscheint Mitte 2018.KontaktMartin Weiß (martin.weiss@aau.at)

22 Mrz

Mein persönliches Stärkenprofil

Veranstaltungsortk.2.12Veranstalter Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation (UNI Services)Bildungsberatung KärntenBeschreibungWir unterstützen Sie bei der Erstellung Ihres persönlichen Stärkenprofils. Es dient einerseits zur strukturierten Darstellung Ihrer Stärken und (Lern-)Erfahrungen, andererseits als Grundlage zur Gestaltung und Planung erster Schritte in Ihr (neue) berufliche Zukunft .Vortragende(r)Mag.a Marlene Aichholzer-PahrKontaktMag.a Marlene Aichholzer-Pahr (karriere@aau.at) Anmeldepflichtig!Anmeldung bis 1 Woche vor Veranstaltung im Stiftungsgebäude, 2. Stock, Raum K.2.09 oder K.2.10 (täglich 8:30-12:00) oder karriere@aau.atKostenpflichtig!Zahlungsbedingung:EUR 20.- für Studierende & AbsolventInnen der AAU, EUR 30.- für externe TeilnehmerInnen

22 Mrz

„Undterschüdlüche Geschüchten“ Klagenfurter Reimchronik

VeranstaltungsortAlpen-Adria-Universität Klagenfurt, Universitätsstraße 65-67, 9020 KlagenfurtUniversitätsbibliothek, ZeitschriftenlesesaalVeranstalter Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation (UNI Services)KulturagendenBeschreibungDie 13. Ausstellung in der Reihe Kostbarkeiten aus der Bibliothek widmet sich im Klagenfurter Jubiläumsjahr einem Unikat aus der Sammlung, der ältesten erhaltenen und gereimten Klagenfurter Stadtchronik mit dem schönen Titel "Undterschüdlüche Geschüchten" aus dem 17. Jahrhundert. Zur Eröffnung sprechen die Historikerin Elisabeth Lobenwein und der Student Andreas Molzbichler.KontaktBarbara Maier (barbara.maier@aau.at)

22 Mrz

Filmkreis: Trial (1955), Mark Robson

VeranstaltungsortHS 2Veranstalter Institut für PhilosophieArbeitskreis Visuelle KulturBeschreibungIn der 6. Auflage des Filmkreises Visuelle Kultur stehen amerikanische Gerichtsfilme zur Diskussion. Wie die ausgewählten Filme aus der kurzen Zeitspanne von 1955 bis 1962 unter Beweis stellen – viele von ihnen sind Klassiker des Genres –, ist das Gericht wie für den Film gemacht. Gerichtsverhandlungen sind zugleich dramatisch und intellektuell, schwanken zwischen Elenktik und Eristik: der Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit und dem Willen zur Manipulation. Gerichtsfilme nehmen häufig Bezug auf gesellschaftliche und politische Realitäten, zu denen sie Stellung beziehen. Das ist auch beim ersten Film dieses Semesters der Fall, "Trial" (1955) von Mark Robson, mit Glenn Ford ("Gilda", "The Big Heat"), Arthur Kennedy und Katy Jurado ("High Noon"). Ein wenig gezeigtes Gerichtsdrama aus der McCarthy-Zeit um einen mexikanischen Jungen, der in Kalifornien wegen sexueller Nötigung und Mordes angeklagt wird. Der Fall wird von einem Anwalt zu politischen Zwecken instrumentalisiert. Der subtile Plott mit ideologischer Färbung weist zahlreiche Zeitbezüge auf und überzeugt mit guter Konstruktion und einem unerwarteten Schluss.Der Filmkreis Visuelle Kultur ist eine Veranstaltungsreihe von Bernhard Ritter und Jutta Steininger.Vortragende(r)Johannes Dafinger (Institut für Geschichte)KontaktBernhard Ritter (bernhard.ritter@aau.at)