VeranstaltungsortAAU | IFF | Standort Wien, 1070 Wien, Schottenfeldgasse 29Veranstalter Institut für Soziale ÖkologieZentrum für UmweltgeschichteBeschreibungDer Mittelmeerraum zeichnet sich durch eine Vielfalt an Mikro-Regionen und „Mikro-Ökologien“ (Horden/Purcell 2000) aus, die vor allem über die See miteinander im Kontakt und Austausch standen. Diese maritime Konnektivität ermöglichte seit der Antike die Entstehung größerer imperialer Formationen, von denen es aber einzig dem Römischen Reich gelang, den gesamten Mittelmeerraum politisch zu vereinen. Doch auch nachfolgende Imperien wie das Byzantinische Reich, das Arabische Kalifat und das Osmanische Reich können nur als mediterrane „Systeme“ verstanden werden. Für das Osmanische Reich prägte Sam White (2011) den Begriff der „imperialen Ökologie“ und meinte damit die Gesamtheit der vom imperialen Zentrum gelenkten Flüsse von Ressourcen und Menschen, von denen der Erfolg und das Überleben eines Imperiums abhingen. Im Vortrag werden Kontinuitäten und Brüche dieser metabolistischen Netzwerke und ihre Anpassungen an politische, wirtschaftliche und klimatische Veränderungen für die Zeit zwischen dem spätantiken „Umbau“ des Imperium Romanum und der Entstehung des Osmanischen Reiches betrachtet; dabei werden auch ungeplante Folgen der imperialen Vernetzung wie die Ausbreitung von Epidemien diskutiert. Das Mittelmeer wird damit als ein zentraler Schauplatz der Verschränkungen zwischen Veränderungen der Umwelt und sozio-ökonomischen Umwälzungen bis in die Gegenwart (Stichwort „Mittelmeerroute“) vorgestellt.Vortragende(r)Dr. Johannes Preiser-KapellerAbteilung für Byzanzforschung, Institut für Mittelalterforschung, Österreichische Akademie der WissenschaftenKontaktAnna Wögerbauer (anna.woegerbauer@aau.at)