Formen der postmigrantischen Gesellschaft. Zur Beziehung von sozialer Praxis und Wahrnehmung
VeranstaltungsortV.1.34AAU KlagenfurtVeranstalter IFK - Abteilung Visuelle KulturBeschreibungGesellschaftliche Formen stehen mit ästhetischen Formen in Verbindung. Dies zeigt sich insbesondere in der postmigrantischen Gesellschaft, in der sich nicht nur Wissens- und Praxismodi, sondern auch verschiedene ästhetische Ordnungen überlagern. Doch weder die Soziologie noch die Kunstwissenschaft haben sich systematisch mit diesem Wechselverhältnis auseinandergesetzt. Während es der Soziologie an einem Formbegriff fehlt, verfügt die Kunstwissenschaft über kein sozialtheoretisches Vokabular. Der Vortrag zielt darauf, diese doppelte theoretische Leerstelle mithilfe einer Praxistheorie der Wahrnehmung zu schließen. Die zentrale These lautet, dass die formale Ordnung der objektiven Welt den Wahrnehmungs- und damit auch den Denk- und Handlungsschemata der Subjekte zugrundeliegt. Neben den Wahrnehmungstheorien von Pierre Bourdieu, Michel Foucault und Maurice Merleau-Ponty werden hierfür auch kunstwissenschaftliche Formbegriffe zu Rate gezogen. In einem zweiten Schritt wird diese praxistheoretische Heuristik auf die Frage der transkulturellen „Migration der Form“ (Buergel) in der globalen Moderne übertragen: Wie verändern sich soziale Praktiken und Subjektivierungsweisen, wenn sich verschiedene formale Ordnungen miteinander verbinden? Und was bedeutet diese Perspektive für eine Theorie der modernen Gesellschaft?Vortragende(r)Prof.Dr. Sophia PrinzKontaktUniv.-Prof. Dr. Anna Schober-de Graaf (anna.schober@aau.at)