VeranstaltungsortAAU | IFF | Standort Wien, 1070 Wien, Schottenfeldgasse 29Veranstalter Institut für Soziale ÖkologieZentrum für UmweltgeschichteBeschreibungDer Begriff des Anthropozän wird heute weithin gebraucht und taucht als Symbol für den Einfluss des Menschen auf das System Erde auf. Der Begriff wird divers diskutiert und kritisiert, sowohl in den Naturwissenschaften als auch in den Sozialwissenschaften. In den Geowissenschaften wird das Anthropozän als mögliches neues geologisches Zeitalter, als jüngster Teil der Erdgeschichte, diskutiert, in dem das System Erde und damit auch die auf ihr ablaufenden geologischen Prozesse wesentlich vom Menschen beeinflusst werden. Ein von den geologischen Wissenschaften formal zu definierendes Anthropozän muss einen signifikanten geologischen Inhalt und einen Startpunkt haben. Untersuchungen in geologischen Archiven zeigen Argumente auf, die intensiv innerhalb und außerhalb der Anthropozän-Arbeitsgruppe (AWG) der Internationalen Stratigraphischen Kommission diskutiert werden. Die Empfehlungen der AWG gehen in Richtung eines auch formal zu definierenden Anthropozäns, das das Holozän beendet. Als möglicher pragmatischer Startpunkt wird die Mitte des 20. Jahrhunderts angesehen ("Great Acceleration"), mit dem stratigraphischen Signal künstlicher radiogener Nuklide aus Atombombenversuchen.Michael Wagreich (geb. 1960) ist Ao.Prof. am Department für Geodynamik und Sedimentologie der Universität Wien. Aktuelle Forschungsthemen sind Umweltänderungen im Treibhausklima und katastrophale Ereignisse in der Erdgeschichte. Seit mehreren Jahren ist er Mitglied der "Working Group On The 'Anthropocene' (AWG) of the Subcommission on Quaternary Stratigraphy", einem Gremium der Internationalen Stratigraphischen Kommission, die die Signifikanz des Anthropozäns als neues erdgeschichtliches Zeitalter untersucht.Vortragende(r)Ao. Univ. Prof. Dr. Michael WagreichDepartment für Geodynamik und Sedimentologie, Universität WienKontaktAnna Wögerbauer (anna.woegerbauer@aau.at)