ENERGIE.MACHT.WIDERSTAND – Kritische Perspektiven in der Geographischen Energieforschung
Workshop des Arbeitskreises „Geographische Energieforschung“ in der Deutschen Gesellschaft für GeographieDie Transformation hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung ist eine klimapolitische Notwendigkeit und eine gesellschaftliche Herausforderung, die mit verschiedenen räumlichen Konsequenzen verbunden ist. Dass dieser Übergang von vielfältigen Konflikten begleitet ist, lässt sich täglich in den Medien verfolgen. Weniger im Blick stehen dabei die Auseinandersetzungen und Konflikte außerhalb Europas, zum Beispiel um den Abbau von Energierohstoffen, die Verlegung von Pipelines oder infolge einer grünen Landnahme für den Anbau von Energiepflanzen. Energiekonflikte materialisieren sich häufig auf der lokalen Ebene, sind jedoch mit Entwicklungen und ungleichen Machtverhältnissen auf verschiedenen räumlichen Maßstabsebenen und in verschiedenen Regionen verknüpft. Zudem sind Energiekonflikte in historisch etablierte Machtstrukturen eingebettet, die bis in die Gegenwart reichen. In der Energieversorgung manifestieren sich jedoch nicht nur bestehende politische und ökonomische Verhältnisse, sondern es entstanden weltweit Initiativen und Ansätze, um Alternativen zu zentralisierten Versorgungsstrukturen aufzubauen. Der Workshop Energie.Macht.Widerstand – Kritische Perspektiven in der Geographischen Energieforschung“ führt verschiedene Perspektiven auf Macht als zentrales Element in der Veränderung und Beständigkeit von Energiesystemen zusammen und lädt zu einer Diskussion um die Perspektiven einer interdisziplinären Energie- und Klimaforschung ein.
2. Klagenfurter Mittelaltergespräche
Die Klagenfurter Mittelaltergespräche sind ein interdisziplinäres Diskussionsforum zu aktuellen Tendenzen der geschichtswissenschaftlichen und interdisziplinären Mittelalterforschung. Diese von der Abteilung für Mittelalterliche Geschichte und Historische Grundwissenschaften ausgerichteten Veranstaltungen sind in der Regel einem Schwerpunktthema gewidmet, das aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird. Im letzten Jahr standen methodologische Fragen der digitalen Mediävistik und das Potenzial der Digital Humanities für laufende Editionsprojekte im Blickpunkt. Dieses Jahr, im Rahmen der 2. Klagenfurter Mittelaltergespräche, geht es um Instrumentalisierungen des Mittelalters als symbolisches Reservoir und politisches Mobilisierungsargument in der Gegenwart, mithin also um den Dialog zwischen der europäischen Fernvergangenheit und der (Post-)Moderne. Fokussiert werden dabei Mittelalterbilder des Alpen-Adria-Raums und insbesondere die Frage, auf welche Weise das Mittelalter als Identitätsgenerator des jungen Nationalstaats Slowenien oder des Landes Kärnten herangezogen wird. Peter Štih (Ljubljana), Präsident der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste und sicher der einflussreichste slowenische Mediävist unserer Tage, nimmt die Rolle Karantaniens, der Herzogseinsetzung und des Fürstensteins in der Geschichtsvorstellung der Slowenen in den Blick. Paul Gleirscher (Klagenfurt) leuchtet nationalhistorische Facetten in Darstellungen zur frühen Geschichte Kärntens aus. Christian Domenig (Klagenfurt) beschäftigt sich mit der Bewertung einer der bedeutsamsten Familien des spätmittelalterlichen Alpen-Adria-Raums, der Grafen von Cilli, in der Geschichtsforschung des 19. und 20. Jahrhunderts. Miha Kosi (Ljubljana) stellt uns ein wichtiges Projekt der slowenischen Mittelalterforschung, den „Historischen Atlas der slowenischen Städte“, vor. Ein methodologisch zukunftsträchtiges, aber geschichtspolitisch nicht unumstrittenes Forschungsfeld ist die Genetic History, die aus historischem Genmaterial neue Erkenntnisse etwa für die Migrationsdynamiken des Frühmittelalters zu gewinnen sucht und dabei auf einem schmalen Grat der Biologisierung von Identität und Gruppenzugehörigkeit wandelt. Einer der besten Kenner dieser Materie, Walter Pohl (Wien), wird uns in die Chancen und Risiken dieses neuen Forschungsfeldes der Mediävistik einführen. Alle interessierten Studierenden und Forscher:innen sind herzlich eingeladen, an den Vorträgen und Diskussionen teilzunehmen. Programm: 9.00-10.00 Uhr Christian Domenig (Klagenfurt) Die Bewertung der Grafen von Cilli in der Geschichtsforschung des 19. und 20. Jahrhunderts10.00-11.00 UhrWalter Pohl (Wien) (Online-Vortrag)Genetic History und Mittelalterforschung 11.00-12.00 Uhr Miha Kosi (Ljubljana)Projektvorstellung „Zgodovinski atlas slovenskih mest“ („Historischer Atlas der slowenischen Städte“)12.00-14.00 Uhr Mittagspause 14.00-15.30 UhrPeter Štih (Ljubljana)Die Rolle Karantaniens, der Herzogseinsetzung und des Fürstensteins in der Geschichtsvorstellung der Slowenen 15.30-16.00 Uhr Pause 16.00-17.00 Uhr Paul Gleirscher (Klagenfurt) Nationalhistorische Facetten in Darstellungen zur frühen Geschichte Kärntens
Linguistics Research Day: Ca‘ Foscari Linguistics Goes Klagenfurt
Talk 1 (10.00-11.00), A. Giorgi and R. Hinterhölzl, The expression of surprise in syntax, gestures and prosody: an experimental study on German and Italian.Talk 2 (11.00-12.00), G. Bencini, The contributions of sentence production research to linguistics: addressing the “why” the “what” and the “how”.Talk 3 (14.00-15.00), D. Newbold, Attitudes to accents: the special case of English lingua franca.Talk 4 (15.00-16.00), M.E. Fina, Investigating multimodality in cultural heritage promotion: from genre analysis to translation teaching.