Zwei ungleiche Brüder: Gert JONKE und Werner KOFLER
„Ich hatte in einer damals in Kärnten sehr wichtigen Literaturzeitschrift als 16-jähriger meine ersten Gedichte veröffentlicht, die von einer gewissen Fachwelt als gewissermaßen ästhetisch sensationell betrachtet wurden, und Kofler hatte das gelesen, das durchaus nicht als sensationell betrachten können, sondern als eher ihm etwas gezähmt erscheinend, und das komme ihm so vor, wie zu Schaukelpferden herunterdressierte Shetland-Ponys, die ich doch endlich zum Leben erwachen lassen sollte, um sie dann in den Nordwind zu jagen“, schrieb Gert Jonke über seine erste Begegnung mit Werner Kofler, das war der Beginn einer Lebensfreundschaft. Vor allem die schwierige erste Phase der schriftstellerischen Karriere erlebten die beiden jungen Autoren gemeinsam, obwohl aus ganz verschiedenen Milieus und Familienverhältnissen kommend.Ein literarisches Kolloquium im Nachklang des 75. Geburtstages von Werner Kofler (23.07.2022), gleichzeitig eine Erinnerung an eine langjährige persönliche und künstlerische Freiheit dieser „ungleichen Brüder“ (Kofler)Die Schauspielerin Gerti Drassl und der Autor Antonio Fian lesen signifikante Textauszüge, unter anderem aus: Örtliche Verhältnisse (Kofler), Guggile. Vom Bravsein und vom Schweinigeln. Eine Materialsammlung aus der Provinz (Kofler), Hotel Mordschein (Kofler), Kalte Herberge. Wie es gerochen haben wird und wonach (Kofler), Begegnung mit Werner Kofler (Gert Jonke), Wir brauchen eine neue Sprache (Gert Jonke), Gedichte von Jonke und Kofler.Der Schriftsteller Antonio Fian – er war mit Werner Kofler seit Mitte der 1970er-Jahre ebenfalls freundschaftlich verbunden – bezeichnet sich gewissermaßen als sein „Schüler“ und fasst deren persönliche Beziehung in seiner Erzählung Lehrer Kofler zusammen.Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem klagenfurter ensemble und der Gert-Jonke-Gesellschaft statt.Aufführungsort / Tickets:klagenfurter ensemble, theaterHALLE11, Messeplatz 1 / 11, Klagenfurt, 9020 Klagenfurt