Wie benennt man eine Literatur, für die Sprache, ethnische Zugehörigkeit und regionale Verbundenheit keine verbindlichen Kriterien mehr sind?Die letzte Bestandsaufnahme der Literatur der Kärntner SlowenInnen stammt aus dem Jahr 1998 in Form eines Buches, das der Literaturwissenschaftler Johann Strutz herausgegeben hat. Das Autorenteam, das nun einen neuen Überblick vorlegt, hat im Rahmen eines Projekts, das vom österreichischen Fonds für Wissenschaft und Forschung (FWF) finanziert wurde, den Zeitraum seit 1991 unter die Lupe genommen. Ihre Untersuchungen zeigen, wie vielfältig und vernetzt die Arbeit der AutorInnen heute ist. Sie lassen sich nicht mehr unter das Etikett einer Minderheitenliteratur zwingen, sie wohnen vielfach nicht in Kärnten, sie nutzen verschiedene Sprachen und Medien und all das spielt auch in ihre Themenwahl hinein.Felix Oliver Kohl, Erwin Köstler, Andreas Leben und Dominik Srienc legen mit ihrer Monographie den Versuch vor, eine Literatur zu beschreiben, die beweglicher geworden ist und sich nicht mehr so klar wie bisher durch den Lebensort ihrer AutorInnen, durch die Sprache oder durch Themensetzung lokalisieren lässt. Moderation und Gespräch mit den Herausgebern: Cristina Beretta