Kultureller Hintergrund von Gründerinnen und Gründern ist wichtig für den Erfolg von jungen Unternehmen

Ein Forschungsprojekt zeigt, dass das kulturelle Kapital von Unternehmensgründerinnen und -gründern den Unternehmenserfolg signifikant beeinflusst. Befragt wurden 688 Unternehmensgründerinnen und -gründer aus Österreich, Polen und Slowenien. Unter dem Begriff des kulturellen Kapitals versteht man Wissen, Fähigkeiten und kulturelle Werte, die eine Person im Sozialisationsprozess in der Familie, Schule, Kirche und letztendlich im Berufsumfeld erwirbt und die ihren gesellschaftlichen Status bedingen.

Unternehmensgründungen sind hohen Risiken ausgesetzt. Die jungen Unternehmen sind zumeist klein und benötigen Kapital, um ihre Geschäftsidee umzusetzen. Zentral für den Erfolg sind neben kulturellem Kapital auch ökonomisches Kapital, die zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen, sowie soziales Kapital, die Beziehungsgeflechte und Netzwerke von Personen. Bisher fokussierten sich die wissenschaftlichen Untersuchungen primär auf die Bereiche des ökonomischen und sozialen Kapitals. Der weitreichende Einfluss des kulturellen Kapitals auf Erfolg oder Misserfolg von Unternehmensgründungen wurde nun durch die Klagenfurter Untersuchungen belegt. Das kulturelle Kapital einer Gründerperson beeinflusst ihr Handeln und ihr Verhalten maßgeblich. Fähigkeiten wie Kreativität, eigenständiges Denken und Handeln sowie soziale Kompetenzen können vielfältige Vorteile für Unternehmensgründerinnen und –gründer bei der Umsetzung einer neuen Geschäftsidee schaffen.

Besonders auffällig ist dieser Zusammenhang bei Unternehmensgründungen in Wirtschaftsgebieten, die sich im Wandel befinden, etwa in den neuen EU-Ländern. Hier hat der kulturelle Hintergrund der Gründer oft mehr Einfluss auf den Unternehmenserfolg als z.B. bestehende Branchenerfahrung. In den neuen EU-Ländern sind die institutionellen Rahmenbedingungen weniger gut ausgebaut und der Zugang zum ökonomischen Kapital oft schwieriger als in etablierten Marktwirtschaften wie etwa in Österreich. Umso wichtiger ist dann das kulturelle Kapital der UnternehmensgründerInnen, etwa die Fähigkeit mit der Unsicherheit und knappen Ressourcen umzugehen, so das Ergebnis der Klagenfurter WirtschaftswissenschaftlerInnen von der Abteilung für Innovationsmanagement und Unternehmensgründung.

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Erich Schwarz | Foto: Furgler

Erich Schwarz | Foto: Furgler