Heike Egner, Rolf Holub und Andrea Wulz | Foto: aau/KK

Internationales Modellprojekt für Schutzgebietsbetreuung

Zum Auftakt wurde ein Memorandum zwischen Land Kärnten, Stadt Klagenfurt und Alpen-Adria-Universität zur Betreuung des universitätsnahen Europaschutzgebietes Lendspitz unterzeichnet.

„Naturschutz beginnt vor der Haustür“. Zur Betreuung des universitätsnahen Europaschutzgebietes Lendspitz werden Land Kärnten, Stadt Klagenfurt und AAU in Zukunft eng zusammenarbeiten. Dies vereinbarten Rolf Holub, Landesrat für Naturschutz, Umweltstadträtin Andrea Wulz und Heike Egner, Leiterin des Instituts für Geographie und Regionalforschung. TeilnehmerInnen des internationalen ULG „Management of Protected Areas“ sollen auf diese Weise die Möglichkeit haben, das Management eines Schutzgebietes mitgestalten und mitverfolgen können. Gleichzeitig kann so internationale Expertise in das Management einfließen.

Das Europaschutzgebiet Lendspitz-Maiernigg liegt zwischen dem AAU-Campus und dem Wörthersee. Es ist nur wenig größer als 70 ha, spielt aber im Naturhaushalt der Stadt Klagenfurt eine herausragende Rolle. „Das Europaschutzgebiet Lendspitz ist ein Naturjuwel unter Druck“, erläuterte Michael Jungmeier vom Institut für Geographie und Regionalforschung. „Wo Natur und Stadt einander treffen, gibt es viel zu tun.“ Urbane Naturschutzgebiete wie dieses bräuchten eine ständige Betreuung.  So seien etwa laufende Informationsarbeit, Pflegemaßnahmen und Besucherlenkung notwendig. In Zusammenarbeit zwischen Stadt Klagenfurt, Land Kärnten und Universität Klagenfurt wurde das Pilotprojekt „City meets Nature“ aufgesetzt. Diese soll nunmehr längerfristig fortgeführt werden.

„Diese Zusammenarbeit ist außergewöhnlich und bietet große Chancen; so kann ein internationales Modellprojekt für Schutzgebietsbetreuung entwickelt werden“. Der ULG „Management of Protected Areas“ unterstützt Stadt Klagenfurt und Land Kärnten bei der operativen Umsetzung der Gebietsbetreuung. In Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, wie etwa dem Mädchenzentrum Klagenfurt, der Arge NATURSCHUTZ oder dem Stadtgartenamt, werden Pflegemaßnahmen umgesetzt, Informationsmöglichkeiten geboten und ein Monitoringprogramm durchgeführt. Am 13. September fand zum Beispiel ein Informations- und Aktionstag im Gebiet statt. Dabei konnten die Klagenfurterinnen und Klagenfurter das Gebiet unter sachkundiger Führung erkunden. Kleine Forschungsreisen fanden per Oldtimer-Tramway, Elektroboot und natürlich zu Fuß statt.

Seit 2005 bietet die Alpen-Adria-Universität den ULG „Management of Protected Areas“ an. Studierende aus aller Welt, derzeit etwa von Nepal und Malaysia über Mittel- und Osteuropa bis nach Brasilien, machen von diesem europaweit einzigartigen Ausbildungsangebot Gebrauch. Die Ausbildung ist berufsbegleitend und dauert zwei Jahre. Sie endet mit dem akademischen Titel Master of Science (MSc). Der nächste Kursdurchgang startet im Feber 2014, die Bewerbungsfrist endet im Oktober. Das Studienprogramm steht für AlsoventInnen aller Studienrichtungen offen.

 

Heike Egner, Rolf Holub und Andrea Wulz | Foto: aau/KK

Heike Egner, Rolf Holub und Andrea Wulz | Foto: aau/KK