Institut für Erziehungswissenschaft & Bildungsforschung ist 20 Jahre alt
2016 feiert das Institut für Erziehungswissenschaft & Bildungsforschung sein 20jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass veranstaltet das Institut ein eintägiges Symposium, mit dem, so die Konzeptverantwortliche und Organisatorin Irene Cennamo, über die (erziehungs-)wissenschaftlichen „Beiträge zur Lösung sozialer Fragen und zur Aufklärung des eigenen persönlichen Werdens“ reflektiert werden soll.
Die Erziehungswissenschaft & Bildungsforschung stünde, so Landeshauptmann Peter Kaiser, der Begrüßungsworte sprach, heute vor großen Aufgaben: „Die gesellschaftliche Entwicklung macht zweierlei besonders notwendig: Einerseits braucht es Wachsamkeit und andererseits einen in all seiner Breite verstandenen emanzipatorischen Bildungsbegriff. Bildung muss in seinen breiten und komplexen Zusammenhängen verstanden werden, um zur Mündigkeit von Bürgerinnen und Bürgern beizutragen“, so der ehemalige Student der Vorläuferinstitutionen des heutigen Instituts für Erziehungswissenschaft & Bildungsforschung. Dekan Stephan Sting zog in seiner Rede eine Bilanz über die starke, dynamische Entwicklung des Instituts und bot einen Ausblick auf zukünftige Veränderungen und Herausforderungen. Hans Karl Peterlini, der dem Institut heute vorsteht, blickte auf die Anfangs“mythen“ der Organisationseinheit und betonte wie seine Vorredner das Potenzial der Widerspenstigkeit, das seinem Fach innewohne. Auch in Zukunft dürfe man sich „vom Gelingen nicht täuschen, und vom Scheitern nicht enttäuschen lassen“.
Die Geschichte des heutigen Instituts für Erziehungswissenschaft & Bildungsforschung ist von intensiver, oft kontroverser Auseinandersetzung mit Themen der Bildung im Kontext von sozialer, ökonomischer, sprachlicher und kultureller Vielfalt in unterschiedlichen geografischen, politischen und historischen Zusammenhängen geprägt. Das IfEB trägt nun seit 1996 entlang dieser Traditionslinie eines gewissen territorial gebundenen „Alleinstellungsmerkmals“ innerhalb und außerhalb Österreichs die Auseinandersetzung mit Fragen der sozialen und strukturellen Bedingtheit von Bildung, zum Verhältnis von Mehrheiten und Minderheiten, zu sozialer Ungleichheit und Gleichstellung, zu Gender, zu erweiterten Lern-, Arbeits- und Lebenswelten, zu Beratung und Entgwicklung weiter. Keines, so Irene Cennamo, „dieser Themen hat an Aktualität verloren, sie sind im Gegenteil dringender geworden, wenn auch oft von Ökonomisierungs-, Optimierungs- und Rationalisierungsdiskursen stark an den Rand gedrängt.“
Weitere Informationen zum Symposium finden Sie hier.