Stephan Sting | Foto: aau/KK

Das Spannendste in der Schule sind die Pausen: Sammelband zu sozialer, informeller und transformativer Bildung ehrt das Wirken von Stephan Sting

„Bildung ist als Relation zwischen Subjekt und Welt unumgänglich sozial“, so lautet die Prämisse des Sammelbandes, den Sara Blumenthal, Alban Knecht, Ernst Kočnik, Karin Lauermann, Rahel More und Marion Sigot aus Anlass der Pensionierung des Erziehungswissenschaftlers Stephan Sting herausgegeben haben. 25 Autor:innen befassen sich in dem Band mit unterschiedlichen Aspekten sozialer, informeller und transformativer Bildung.

„Wir gehen von einem Verständnis von Bildung aus, das auch informelle Vorgänge umschließt und sich nicht nur in institutionellen Umgebungen ereignet. Wenn wir uns mit sozialer Bildung befassen, beschäftigen wir uns also – wollte man das zugespitzt ausdrücken – mit den Lernprozessen in der Pause, in den Betreuungszeiten und der Freizeit, weniger mit denjenigen in den Unterrichtsstunden“, fassen die Herausgeber:innen des Bandes „Soziale, informelle und transformative Bildung. Beiträge zur sozialpädagogischen und anthropologischen Bildungsforschung“ zusammen.

Am Beginn des ersten Teils des Bandes wird ein von Stephan Sting 2010 veröffentlichter Artikel zur Thematik sozialer Bildung wiederabgedruckt. „In dem Beitrag wird Bildung als Selbstbildungsprozess charakterisiert und ihr zentraler Beitrag zur Konstitution des Verhältnisses von Subjekt und Gesellschaft skizziert“, so die Herausgeber:innen. In den nachfolgenden Beiträgen befassen sich die Autor:innen aus unterschiedlichen Perspektiven mit sozialer, informeller und transformativer Bildung: von der Geselligkeit und sozialer Bildung in Organisationen bis zu Bildung für Nachhaltigkeit und Global Citizenship, von der solidarischen Bildung in der Stadt bis zu Freundschaft und Sozialer Bildung. Alle Beiträge beziehen sich auf das Schaffen von Stephan Sting, der seit 2005 als Professor für Sozial- und Integrationspädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung der Universität Klagenfurt tätig war und im November 2024 seinen Ruhestand angetreten hat. Stephan Sting, geboren in Balingen/Württemberg, studierte Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie an der Freien Universität Berlin. 1990 promovierte er und habilitierte sich 1996 in Erziehungswissenschaft. Seine Lehrtätigkeit führte ihn an die Universitäten in Berlin, Leipzig, Dresden, Zürich, Graz und Klagenfurt. Stings Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die sozialpädagogische Bildungsforschung, die Sozialpädagogik im Kindes- und Jugendalter, Soziale Arbeit und Gesundheit sowie die Suchtprävention.

„Den Herausforderungen der Gegenwart können wir nur gerecht werden, wenn wir Lernen als mehr begreifen als das Ansammeln von Wissen. Wir brauchen neue Arten von Lernen, die es uns ermöglichen, uns als Personen mit unserem Handeln zu verändern und neue Werte auszubilden“, so Alban Knecht, einer der Herausgeber:innen des Sammelbandes.

Sara Blumenthal, Alban Knecht, Ernst Kočnik, Karin Lauermann, Rahel More & Marion Sigot (Hrsg.) (2024). Soziale, informelle und transformative Bildung. Beiträge zur sozialpädagogischen und anthropologischen Bildungsforschung. Opladen, Berlin, Toronto: Verlag Barbara Budrich. Open Access: https://www.doi.org/10.3224/84743085

Veröffentlicht mit Unterstützung der Fakultät für Kultur- und Bildungswissenschaften der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt