Eine Demokratie braucht starke Medien! Festschrift ehrt Matthias Karmasin
Im Sammelband „Medien- und Kommunikationswissenschaft der Zukunft“ blicken Wegbegleiter:innen von Matthias Karmasin anlässlich des 60. Geburtstages des Kommunikationswissenschaftlers, Medienökonomen und Medienethikers auf dessen bisheriges Wirken zurück – und in eine Zukunft voraus, in der mehr Brückenbauer:innen und Grenzgänger:innen gebraucht werden.
Sie ist eine insbesondere in der deutschsprachigen Medien- und Kommunikationswissenschaft inhärente normative Grundhaltung: Eine Demokratie braucht starke Medien. Und dafür braucht es nicht nur eine ausdifferenzierte Medienlandschaft, sondern auch den Journalismus. Dafür stehe, so die Herausgeber:innen des Sammelbandes, Matthias Karmasin in seinen mannigfaltigen Funktionen ein.
Sandra Diehl, Tobias Eberwein, Larissa Krainer und Franzisca Weder haben für den Sammelband 32 Wissenschaftler:innen eingeladen, ihre Perspektiven auf die Zukunft der Medien- und Kommunikationswissenschaft einzubringen. Sie beziehen sich dabei auf das Wirken von Matthias Karmasin, der die Zukunft seines Faches (und der Vielzahl der damit verknüpften Fächer) häufig vorweg-gedacht hat.
Matthias Karmasin studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien, an der er sich auch habilitierte. Neben seiner Tätigkeit als Universitätsassistent an der Wirtschaftsuniversität Wien diente er als „Wissenschaftler für die Wirtschaft“ in der Privatwirtschaft in den Bereichen Unternehmensberatung und Werbung. „Diese Rolle als Vermittler zwischen Wissenschaft und Wirtschaft hat er auch in seinen ersten (Vertretungs-)Professuren und dann als Professor am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Klagenfurt [ab 2000] nie abgelegt“, so die Herausgeber:innen. Hinzu kamen zahlreiche Funktionen, die ihn an der Schnittstelle zur Medienwirtschaft und Medienpolitik zu einer zentralen Stimme in der öffentlichen Debatte über die Zukunft der Medienlandschaft werden ließen. Einmahnend lässt er regelmäßig aufhorchen: für eine starke, differenzierte Medienförderung und für eine vorsichtige Haltung gegenüber Social-Media-Plattformen und deren Effekte auf unsere Demokratien. Seine Stimme wird über wissenschaftliche Publikationen hinaus hörbar, zum Beispiel im Publikumsrat des ORF, im Medienhaus Wien, im Presseclub Concordia und bei der Regulierungsbehörde KommAustria. Auch über institutionelle Grenzen hinweg wirkt Matthias Karmasin verbindend: Der Ordinarius am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Klagenfurt ist gleichzeitig Direktor des Instituts für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung, das an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und an der Universität Klagenfurt angesiedelt ist.
Die Herausgeber:innen des Sammelbandes beschreiben Matthias Karmasin mit dem sozialwissenschaftlichen Konzept des boundary spanner. Für sie ist Matthias Karmasin „nicht nur ein Vermittler und Kommunikator innerhalb der Fachgesellschaft, sondern […] auch (weit) über ihre Grenzen hinaus in (Medien-)Politik, Wirtschaft oder auch Philosophie und (Medien-)Ethik hinein.“ Seine Rolle gehe noch weiter darüber hinaus: „Matthias Karmasins Rolle in der deutschsprachigen Medien- und Kommunikationswissenschaft und -wirtschaft ist eher die eines Kurators, der […] vernetzt, koordiniert und organisiert.“
Sandra Diehl, Tobias Eberwein, Larissa Krainer & Franzisca Weder (2024). Medien- und Kommunikationswissenschaft der Zukunft. Chancen, Potenziale, Herausforderungen. Wien: Springer. (https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-45040-3)