Klagenfurter Schüler:innen forschen im Sparkling-Science-Projekt „Klagenfurt wird klimaneutral“
Die Landeshauptstadt Klagenfurt ist die einzige österreichische Vertreterin in der Horizon Europe Mission „100 climate-neutral and smart cities by 2030“. Um das Ziel, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden, zu erreichen, sind ehrgeizige Projekte geplant. Doch wie kann die klimagerechte Stadt entstehen? Und was lernen wir über eine Gesellschaft, wenn wir untersuchen, wie unterschiedliche Dringlichkeiten und Bedürfnisse – auch von vulnerablen und marginalisierten Gruppen – konkurrieren und verhandelt werden. Klagenfurter Schüler:innen werden in dem Sparkling-Science-Projekt zu Forscher:innen, die erfragen, wie es um die dringlichen Bedürfnisse in unterschiedlichen Gruppen bestellt ist. Das Kick-Off-Event fand am Mittwoch, 2. Oktober an der Universität Klagenfurt statt.
Klagenfurt möchte im Zuge der E-Cities-Mission viele Maßnahmen umsetzen. Dies reicht von der Dekarbonisierung der Busflotte bis zum Ausbau des Ökostroms. Der Weg zur klimaneutralen Stadt besteht dabei nicht allein aus technologischen und infrastrukturellen Maßnahmen, sondern beinhaltet auch soziale und kulturelle Herausforderungen.
Das Projekt „Klagenfurt wird klimaneutral“ hat sich zum Ziel gesetzt, in Kooperation mit drei Klagenfurter Schulen (Mittelschule Wölfnitz, Mittelschule St. Peter und Ingeborg-Bachmann-Gymnasium), dem Magistrat der Stadt Klagenfurt, dem Jugendrat der Stadt Klagenfurt sowie dem ÖKOLOG-Netzwerk den Weg hin zur klimagerechten Zukunft auf zwei Ebenen zu begleiten:
Erstens soll im Projekt erforscht werden, wie das Gefühl für die Dringlichkeit einer Thematik politisch wie sozial erzeugt, kommuniziert und als Werkzeug der Mobilisierung eingesetzt werden kann. Die Schülerinnen und Schüler erheben und analysieren dafür als Feldforscher:innen selbst Daten über die dringlichen Bedürfnisse unterschiedlicher sozialer Gruppen, sei es in ihrer Familie, ihrem Grätzel oder ihrem Verein. Dabei werden sie in Workshops an den Schulen von Teams von Wissenschaftler:innen begleitet. Projektleiterin Alexandra Schwell (Institut für Kulturanalyse) führt dazu aus: „Die Schüler:innen leisten damit einen substantiellen Beitrag zur Analyse von Hierarchien und Asymmetrien, Trennlinien und historisch gewachsenen Handlungsmustern. Gleichzeitig trägt ihre Forschung dazu bei, Wege zur Gestaltung einer gerechten, demokratischen und partizipativen klimaneutralen Zukunft aufzuzeigen.“
Zweitens rückt das Projekt die Schülerinnen und Schüler selbst als betroffene soziale Akteur:innen des Klimawandels ins Zentrum. „Wir werden uns gemeinsam fragen: Was bedeutet die zentrale Rolle der Schülerinnen und Schüler für die Gestaltung des Lehrens und Lernens sowie die Schulentwicklung im Sinne einer transformativen Bildung für Nachhaltige Entwicklung?“, so Alexandra Schwell weiter.
Bei der Auswahl der Schulen ging es darum, eine Streuung der Schüler:innen in Hinblick auf ihre soziale Herkunft abzubilden. Außerdem sollten die Schulen bereits Erfahrung im Bereich der „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ aufweisen. Zwei Klagenfurter Mittelschulen und ein Gymnasium, die alle am ÖKOLOG-Netzwerk mitarbeiten, wurden eingeladen, sich an der Forschung zu beteiligen.
Das Kick Off zum Projekt „Klagenfurt wird klimaneutral. Gerechtigkeit und Teilhabe in der Stadt der Zukunft“ fand am Mittwoch, 2. Oktober (17:00 – 20:00 Uhr) im Stiftungssaal der Kärntner Sparkasse der Universität Klagenfurt statt.
Rückblick auf das Kick-Off-Event
Kick Off Klagenfurt wird klimaneutral (Programm)
Das Projekt wird von 2024 bis 2027 im Programm „Sparkling Science“ vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung gefördert.