Literaturseminar 2.0.: Studierende bauen Instagram-Seite für Italo Svevos 100 Jahre alten Roman „La coscienza di Zeno“

Mit einem innovativen Lehrkonzept lässt das Institut für Romanistik aufhorchen: Der 1923 erschienene Roman „La coscienza di Zeno“ stand im Mittelpunkt des Seminars. Die Studierenden verfassten aber nicht wie üblich Seminararbeiten, um literarische Konzepte und Ideen zu analysieren, sondern erstellten Posts für einen eigens aufgebauten Instagram-Kanal.

„Wir schreiben in den Literaturwissenschaften so viele Seminararbeiten“, erklärt Studienassistentin Julia Dullnigg. „In diesem Seminar konnten wir einen neuen Zugang zu einem alten Buch finden – und sind so auch auf neue Erkenntnisse gestoßen“, erklärt sie weiter. Entwickelt und geleitet hat die Lehrveranstaltung die Romanistin Angela Fabris, die sich auf vielen Ebenen dafür einsetzt, die Literaturwissenschaften interessant und zugänglich für junge Menschen zu gestalten. Der Erfolg zeigte sich schon bei den Anmeldezahlen: 22 Studierende entschlossen sich, am Kurs teilzunehmen; beinahe alle schlossen ihn auch erfolgreich ab.

„Die Kürze, die das Format Instagram vorgibt, ermöglicht den Studierenden, ihre Einsichten pointiert darzustellen. Darüber hinaus haben die Studierenden selbst Bilder produziert – per Hand gezeichnet, fotografiert oder mittels Künstlicher Intelligenz gebaut, die eine intensive Diskussion über Figuren und Handlung angeregt haben“, erläutert Angela Fabris, assoziierte Professorin am Institut für Romanistik. Ausgangspunkt für die Posts waren die Präsentationen der Studierenden zu den einzelnen Protagonist:innen in Svevos Roman. Im Zentrum steht der tragikomische Zeno Cosini, der in Italo Svevos Heimatstadt Triest in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg mit seinem Schicksal hadert.

Die Ziele des Seminars konnten auf diesem Weg mindestens genauso gut wie mit den herkömmlichen Methoden erreicht werden; die Begeisterung der Studierenden und die Effekte, die durch Bilder und Kurztexte erzielt wurden, waren ein deutlicher Bonus. „Ich konnte einerseits mein Wissen über den Roman vertiefen, andererseits konnte ich auch eine Möglichkeit kennenlernen, wie soziale Medien in den Unterricht – egal, ob an der Universität oder auch im Schulalltag integriert werden können“, so das Fazit von Julia Dullnigg.

Die Ergebnisse aus dem Projekt sind unter https://www.instagram.com/coscienza_di_zeno/ zu sehen.