Symposium zu Resilienz im Zirkuszelt: Expert:innen tagen am 6. Juli im Circus Dimitri in Velden
Sowohl die Liste der Vortragenden als auch der Austragungsort sind für eine Fachtagung ungewöhnlich: In Kooperation zwischen der Medizinischen Universität Graz, der Interdisziplinären Gesellschaft für bio-psycho-soziale Medizin, der KABEG, des Psychosozialen Therapiezentrum Kärnten und der Universität Klagenfurt findet am Samstag, 6. Juli von 9:30 Uhr bis 14:00 Uhr das Symposium „Resilienz aus bio-psycho-sozialer Perspektive“ statt.
„Menschen, die trotz widriger Bedingungen ein gutes Leben führen, nennt man resilient. Ursprünglich wurde Resilienz als stabiler Persönlichkeitsfaktor gesehen. Aktuellere Studien verweisen darauf, dass Resilienz spezifisch, dynamisch und trainierbar sein kann. Diese Erkenntnisse zeigen, dass Resilienz durch individuelle, familiäre und gesellschaftliche Unterstützung gestärkt werden kann“, so Brigitte Jenull (Institut für Psychologie), die von Seiten der Universität Klagenfurt das Symposium mitveranstaltet. Den Rahmenbedingungen der Resilienz will man beim Symposium auf verschiedenen Ebenen näherkommen.
Dabei ist vor allem die medizinische Perspektive zentral. Theresa Lahousen-Luxenberger, Abteilungsvorständin der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Klinikum Klagenfurt, erklärt: „So wie das Immunsystem die körperliche Gesundheit schützt, können uns Resilienz und Optimismus gegen psychische Krankheiten abschirmen.“
Insbesondere in den Lebensphasen der Kindheit und Jugend sei Resilienz von hoher Bedeutung. Dafür brauche es konkrete Unterstützungsangebote, wie Eva-Maria Trapp, Fachbereichsleitung Kinder und Jugendliche des Psychosozialen Therapiezentrums Kärnten ausführt: „Kinder und Jugendliche sind im Rahmen ihrer Entwicklung mit verschiedenen Herausforderungen, die das Erwachsenwerden mit sich bringen, konfrontiert. Mit der Förderung von Resilienzfaktoren unterstützen wir Kinder und Jugendliche, diese Herausforderungen unter Einsatz ihrer individuellen Ressourcen zu meistern.“
Im Rahmen des Symposiums wollen die Veranstalter:innen entgegen der klassischen Reparaturmedizin Aspekte der Resilienzforschung wie Selbstwirksamkeit, Selbstheilung, Optimismus, Genusstraining, Spiritualität und Humor diskutieren. Die Vortragenden kommen dabei aus einer Vielzahl von Feldern und bringen unterschiedliche Perspektiven wie Erwachsenenpsychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychodermatologie, Psychokardiologie etc. ein. Bestandteil des Programms sind beispielsweise auch ein Kurz-Kabarett (Christian Hölbling) sowie ein Vortrag zu Humor als Resilienzfaktor (Zirkusdirektor und Pädagoge Dimitri Würschl & Oberarzt an der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapeutische Medizin Michael Trapp).
Für die Veranstaltung haben sich über 100 Personen aus unterschiedlichen Fachbereichen angemeldet.