Günther-Stotz-Preisträgerinnen 2024, v. l. n. r.: Sandra Diehl (Jury-Mitglied), Lucas Tavares (beste Masterarbeit), Caroline Roth-Ebner (Jury-Mitglied), Verena Bernhard (beste Bachelorarbeit), Matthias Karmasin (Laudator)

Günther-Stotz-Preis 2024: Auszeichnung für die besten Abschlussarbeiten

Am 18. Juni 2024 wurden am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Klagenfurt die diesjährigen Preise für hervorragende Abschlussarbeiten mit gesellschaftspolitischer Relevanz vergeben. Diese Auszeichnung, die 2016 zu Ehren des verstorbenen Kommunikationswissenschaftlers Günther Stotz ins Leben gerufen wurde, honoriert wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit wichtigen gesellschafts-, bildungs-, demokratiepolitischen und emanzipatorischen Fragestellungen im Bereich der Medien- und Kommunikationswissenschaften auseinandersetzen.

 

 Günther Stotz (* 1948, † 2014)  stand sowohl als Mensch als auch als Wissenschaftler für kritische Reflexion, demokratische Prinzipien, Emanzipation und Nachhaltigkeit. Deshalb ist ein zentrales Kriterium für den Preis, dass die Arbeit einen Beitrag zu gesellschafts-, bildungs-, demokratiepolitischen und emanzipatorischen Fragen im Bereich der Medien- und Kommunikationswissenschaften leistet. Die mit 200 Euro (Masterarbeit) bzw. 100 Euro (Bachelorarbeit) dotierte Auszeichnung wird jährlich für die beste Bachelor- und Masterarbeit des Studienjahres vergeben.

Die diesjährige Preisverleihung fand in einem feierlichen Rahmen statt. Matthias Karmasin, Laudator und Dekan der Fakultät für Sozialwissenschaften, überreichte die Urkunden an die Preisträger:innen im Beisein der Jurymitglieder Sandra Diehl und Caroline Roth-Ebner. Ebenfalls zur Jury gehörte Brigitte Hipfl.

 

Die Preisträger:innen im Studienjahr 2023/24 sind:

 

Beste Masterarbeit

Lucas Vinicius dos Santos Tavares

Titel der Arbeit: Executives’ and consultants’ perceptions of communicating diversity.

Die Anerkennung und Würdigung sexueller Vielfalt ist ein wichtiges gesellschaftliches Phänomen. Pride-Paraden, inklusive Filme und gesetzliche Änderungen zeugen von einer neuen Ära für LGBTIQ+ Personen. Viele Unternehmen investieren in Diversitätsmanagement, um diese Gruppe zu integrieren und gesellschaftliche Verantwortung zu zeigen. Dennoch hält Diskriminierung, besonders am Arbeitsplatz, weiterhin an. Einige Firmen missbrauchen das LGBTIQ+-Thema nur für Marketingzwecke und zur Verkaufssteigerung. In dieser Arbeit werden anhand von semi-strukturierten Interviews mit fünf Führungskräften und fünf Berater:innen aus verschiedenen Branchen die Ansichten zu Diversitätsmanagement und -kommunikation untersucht. Die Ergebnisse zeigen gemeinsame Sichtweisen, aber auch Bedenken hinsichtlich der Authentizität externer Diversitätskommunikation und eine vorsichtige Haltung der Unternehmen aufgrund möglicher negativer Reaktionen. Die Arbeit schließt mit einer Diskussion der Erkenntnisse, deren möglichen Auswirkungen, Reflexionen über die Grenzen der Studie und Ausblicken für zukünftige Forschung.

 

Beste Bachelorarbeit

Verena Bernhard

Titel der Arbeit: Did you get your COVID-19 shot (again)? Influencer:innen in der Gesundheitskommunikation auf YouTube. Kommunikative Interventionen zur Corona-Impfung aus der Perspektive Rezipierender.

 Die digitale Gesundheitskommunikation hat in der Corona-Pandemie eine bedeutende Relevanz und Aktualität bekommen. Insbesondere soziale Medien sind zu einer wichtigen Informationsquelle bei gesundheitsbezogenen Fragen zur Corona-Impfung aufgestiegen. Social Media Influencer:innen haben sich dabei zu einem neuen Instrument der Gesundheitskommunikation entwickelt, mit dem Ziel überzeugende Gesundheitsbotschaften zur Reduzierung von Impfzögerlichkeit zu verbreiten. Unter der Berücksichtigung des Two-Step-Flow-Model of Communication und aktueller Literatur untersucht die Bachelorarbeit, wie Videoinhalte zur Corona-Impfung, durch YouTube-Influencer:innen vermittelt, rezipiert und wahrgenommen werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die wahrgenommene Glaubwürdigkeit, Vertrauenswürdigkeit, Kompetenz und Authentizität eine bedeutende Rolle spielen, wie überzeugend die Gesundheitsbotschaften wahrgenommen werden. Weiters haben die empfundene Sympathie und Ähnlichkeit mit dem Influencer/der Influencerin einen positiven Einfluss auf die Überzeugungskraft, während die Bewertung der Attraktivität des Meinungsführenden zu nicht eindeutigen Resultaten führt. Auf der Inhaltsebene wurden Humorappelle, zweidimensionale Argumentationsmuster sowie eine qualitativ hochwertige Aufbereitung des Inhaltes als besonders überzeugend wahrgenommen.