Slavko Grum / Srečko Kosovel
Moderation: Peter Svetina
Slavko Grum (1901–1949) war der erste slowenische Autor, der die Erkenntnisse der Psychoanalyse literarisch nutzte. Verfremdungen, der Wechsel von Perspektiven und surreale sowie traumhafte Sequenzen sind typisch für seine Texte. Seine Bedeutung als Autor wurde erst posthum erkannt, heute gilt er als einer der eigenwilligsten und bedeutendsten slowenischen Schriftsteller der Zwischenkriegszeit. Erwin Köstler stellt die in deutscher Übersetzung im Heyn Verlag erschienene Werkausgabe (Prosatexte und Theaterstücke) und den Band Die Raupe, der slowenische Kurzprosa der Zwischenkriegszeit versammelt, vor.
Mein Gedicht ist mein Gesicht eröffnet ein lesendes Wandern in Wortlandschaften eines dichterischen Werks, das einzigartig in seiner Tiefe, Vielfalt und Ausstrahlung bis ins Heute wirkt. Srečko Kosovel, geprägt vom kontrastreichen slowenischen Karst oberhalb von Triest, suchte eine Synthese, in der Naturerleben, existenzielle Erfahrung und gesellschaftliche Umbrüche, künstlerische Aufbrüche in neue literarische Formen zusammenfließen und aufgehen. Der Übersetzer, Herausgeber und Dichter Ludwig Hartinger präsentiert die Auswahl von Gedichten, Prosa-, Essayfragmenten, Auszügen aus Notizbüchern und Briefen. Für seine Übersetzung der Gedichte Srečko Kosovels wurde Ludwig Hartinger 2023 mit dem Fabjan-Hafner-Übersetzerpreis ausgezeichnet.
Die von Christian Thanhäuser stammenden Radierungen und Holzschnitte zu Grum und Kosovel werden gemeinsam mit Farblithographien von Lojze Spacal zur Kosovels Karst-Texten in einer Ausstellung im Musil-Institut gezeigt.
Kontakt
Edith Bernhofer (musil-institut [at] aau [dot] at)