Jasmin Donlic und Herta Maurer-Lausegger mit Kulturpreisen ausgezeichnet
Die Sprachwissenschaftlerin und Ethnologin Herta Maurer-Lausegger erhielt am Freitag, 15. Dezember 2023 im Stift Ossiach den Würdigungspreis für Volkskultur. Der Förderungspreis für Geistes- und Sozialwissenschaften erging in diesem Jahr an den Erziehungs- und Bildungsforscher Jasmin Donlic.
Der vielfältige Kulturschaffende Arthur Ottowitz erhielt am Freitag den Kulturpreis des Landes Kärnten im Bereich Volkskultur. Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser überreichte außerdem gemeinsam mit der Leiterin der Kulturabteilung des Landes, Brigitte Winkler-Komar, und Alina Zeichen vom Kärntner Kulturgremium in der Carinthischen Musikakademie Ossiach acht Förderungspreise, drei Würdigungspreise und einen Anerkennungspreis. Alle Dotierungen wurden angehoben, insgesamt wurden mit den 13 Preisen daher 91.000 Euro vergeben. Unter den Preisträger:innen sind mit Herta Maurer-Lausegger und Jasmin Donlic auch zwei Angehörige der Universität Klagenfurt.
Jasmin Donlic, geboren 1990 in Bosnien und Herzegowina, ist Assistenzprofessor am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung im Arbeitsbereich Allgemeine Erziehungswissenschaft und diversitätsbewusste Bildung an der Universität Klagenfurt. Er promovierte an der Universität Klagenfurt. Forschungsaufenthalte führten ihn an die Boğaziçi Üniversitesi in Istanbul, die Humboldt-Universität zu Berlin und die Columbia University in New York. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Diversität und Inklusion in der (Post-)Migrationsgesellschaft sowie die Arbeit mit Arts-based methods wie Photovoice, Rap und Slam zur eigenen Biographie. Als erziehungswissenschaftlicher Migrationsforscher liegt ihm die Schule besonders am Herzen: Als Wissenschaftsbotschafter ist er in österreichischen Schulen unterwegs und versucht, Wissenschaft für Schüler*innen zugänglich zu machen. Jasmin Donlic ist unter anderem Vorstandsmitglied und Sektionssprecher (Postmigrantische Gesellschaft) im Rat für Migration, Gründungsmitglied des UNESCO Chair „Global Citizenship Education – Culture of Diversity and Peace“ sowie Mitherausgeber des peer-reviewed Jahrbuchs Migration und Gesellschaft.
Herta Maurer-Lausegger, geboren 1953 in Klagenfurt, ist Assistenzprofessorin in Ruhe an der Universität Klagenfurt. Sie studierte Slawistik und Volkskunde an der Karl-Franzens-Universität Graz, wo sie 1980 promovierte. Ihre Dissertation behandelt die Terminologie der Bauernmühle in Kärntner slowenischen Dialekten. Seit 1984 ist sie am Institut für Slawistik an der Universität Klagenfurt in unterschiedlichen Funktionen tätig. Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf der audiovisuellen Dialektologie, mit der sie sich dem Kärntner-Slowenischen und dem Kärntner Deutsch auf vielfältige Weise mit einem starken ethnologischen Schwerpunkt näherte. Aus diesen Projekten gehen zahlreiche Dokumentarfilme, die in vielen Ländern der Erde präsentiert wurden, hervor. Zuletzt veröffentlichte Herta Maurer-Lausegger die Liedersammlung „Gailtaler Wildsänger: So singen wir in Vorderberg/Tako pojemo v Blačah (2023)“, die slowenische und deutsche Untergailtaler Kirchtagslieder enthält, sowie die Dokumentarfilme „Kufenstechen bei uns in Vorderberg“ und „Štehvanje p našan v Bvačah“ (2023). Das Gailtaler Kirchtagsbrauchtum und die Gailtaler Tracht zählen seit 2018 zum UNESCO-geschützten Kulturgut. Die Dokumentarfilme „Kaleda bei uns in Vorderberg: Dreikönigsbrauchtum Krale und Base“ und „Kaleda p nas v Bvačah: Krale pa base“ erscheinen Anfang 2024.