Elena Rauter | Foto: privat

Persönliche Entwicklung im Lehramtsstudium: Stärken erkennen und Herausforderungen meistern

Elena studiert Lehramt Sekundarstufe für Deutsch und Spanisch an der Universität Klagenfurt. Elena ist in Klagenfurt aufgewachsen, hat hier ihre schulische Laufbahn am Ingeborg Bachmann Gymnasium begonnen und ist der Stadt treu geblieben. Mit uns hat sie über ihre Studienwahl, ihre Erfahrungen an der Universität Klagenfurt und ihre persönliche Entwicklung im Rahmen ihres Lehramtsstudiums gesprochen.

Warum hast du dich dazu entschlossen zu studieren? Und wie hast du dich für unsere Uni entschieden?

Da ich mich für ein Gymnasium entschieden habe, war es für mich seit 14 Jahren klar, dass ich nach der Schule studieren gehen möchte. Ich bin die erste in der Familie, die sich für das Studieren entschieden hat, weshalb es für mich komplett neu war. Der Grund, weshalb ich mir für Klagenfurt entschieden habe, war zum einen meine Arbeit, da ich nach der Matura bereits geringfügig gearbeitet habe und zum anderen mein Pferd. Außerdem liebe ich Kärnten, mir gefällt die Nähe zu den Bergen, die Seen und generell die Möglichkeit sofort in den Wald, am Berg oder sonst wo zu sein.

Wann und wie hast du herausgefunden, was du studieren willst?

Ehrlich gesagt wollte ich bereits als Kind Lehrerin werden, habe dann aber zuerst doch einen anderen Weg eingeschlagen und mit dem BWL Studium angefangen. Nach den ersten zwei Monaten war mir aber klar, dass dieses Studium nichts für mich ist, weshalb ich mich für das Lehramtstudium angemeldet habe.

Was machst du im Studium? Was lernt man und was gefällt dir dabei am besten?

Am besten gefällt mir die freie Einteilung. Natürlich gibt es einige LVs, die man in einem gewissen Semester absolvieren sollte, aber grundsätzlich gefällt es mir, dass ich meine Woche selbstständig planen kann. Was mir auch sehr gut gefällt ist die Arbeit in kleinen Gruppen. Gerade in Kursen oder Proseminaren sind wir in kleinen Gruppen, in welchen man nicht nur neue Freunde, sondern auch die Professoren besser kennenlernt. Ich habe aber im Studium nicht nur meine fachliche Kompetenz erweitern können, sondern habe auch viel über mich selbst gelernt. Ich bin an Herausforderungen gewachsen und bin sehr selbstständig geworden. Außerdem habe ich – im Gegensatz zur Schule – gemerkt, was meine Stärken sind, und weiß diese einzusetzen.

Wie erklärst du deiner Familie oder deinen Freunden den Inhalt deines Studiums?

Ich glaube, dass es einige Vorurteile gegen das Lehramtstudium gibt und einige bereits vorgefertigte Meinungen gegen das Studium haben. Ich erkläre meistens, dass das Studium in drei große Bereiche aufgeteilt ist. In meinem Fall in Pädagogik, also die Bildungswissenschaftlichen Grundlagen, Spanisch und Deutsch. Generell ist es schwierig den Inhalt zu erklären, da wir so eine Vielfalt an unterschiedlichen Themenbereichen haben.

Was macht dein Studium für dich zu etwas Besonderem?

Ich bin der Meinung, dass eine Lehrperson einen großen Einfluss auf ein Kind hat, das kann negativ als auch positiv sein. Ich habe viel von meinen ehemaligen Lehrer:innen mitnehmen können und mein Ziel ist es, dass ich als Vorbild fungieren kann und den Kindern Kompetenzen für ihr weiteres Leben mitgeben kann.

Wo holst du dir an der Uni Hilfe, wenn du etwas brauchst oder mal nicht weiterweißt?

Anfangs habe ich mich in jedem Fall an meine Studienkolleg:innen gewandt, da dieses Studium vor allem von der Interaktion mit anderen lebt. Mittlerweile weiß ich aber, dass man sich auch immer wieder an die Professor:innen selbst oder den Studienprogrammleiter wenden kann – gerade was studienspezifischere Fragen angeht. Bis jetzt habe ich nur positive Erfahrungen mit Hilfeanfragen gesammelt und bin sowohl den Professor:innen, die auf die Studierenden eingehen und sehr flexibel und bemüht sind, als auch meinen Studienkolleg:innen sehr dankbar.

Welcher Moment wird dich immer an dein Studium hier erinnern (z.B. eine lustige Vorlesung, neue Freundschaften, lange Nächte bei Unifesten oder in der Unibibliothek etc.)?

Erinnern werde ich mich auf meine Spanisch Lehrveranstaltungen. Da wir sehr wenig Leute sind, sind wir immer die gleichen Personen, die die gleichen LVs besuchen. Mittlerweile haben sich sehr sehr gute Freundschaften herausgebildet. Wir haben in den Lehrveranstaltungen immer Spaß, helfen uns gegenseitig, können eigene Ideen einbringen und generell sind diese ein Miteinander. Ich erinnere mich gerne an die Kaffeepausen im Como oder die gegenseitige Unterstützung, sollte man – gerade am Ende des Bachelors – mal keine Motivation mehr haben. Gerade die Lehrveranstaltungen bei Angela Fabris kann ich von Herzen empfehlen, diese waren nicht nur lustig und abwechslungsreich, sondern auch sehr interessant.

Machst du noch etwas neben dem Studium (Hobbies, Arbeit, Ehrenamt etc.)? Lässt sich das gut miteinander kombinieren?

Wie bereits erwähnt, arbeite ich nebenbei. Da mein Arbeitgeber sehr flexibel ist, ist es überhaupt kein Problem die Arbeit mit dem Studium zu kombinieren. Gerade im Master ist es wesentlicher leichter, da die meisten Kurse am Nachmittag oder geblockt stattfinden. Am Anfang des Bachelors war es weitaus schwieriger, da es per se schon schwierig ist die Pädagogikveranstaltungen, mit denen der Fächer zu kombinieren. Trotzdem gehen sich neben der Arbeit und dem Studium meine Hobbys aus, das Reiten und Tanzen. Man muss sich eben die Zeit dafür selbst nehmen.

Hat sich dein Blick auf die Welt durch das Studium verändert?

Ein wenig. Leider gibt es nach wie vor große Unterschiede zwischen Praxis und Theorie, weshalb man trotzdem immer den eigenen Weg finden muss. Wie gesagt habe ich mich auch verändert. Ich bin der Meinung, dass ich in manchen Lebenssituationen reflektierter an manche Sachen rangehe. Auch das kritische Denken konnte ich verbessern. Weiters haben wir im Studium die Möglichkeit mit Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen in Kontakt zu kommen. Das trägt dazu bei, dass man die Welt aus einer globalen Perspektive betrachtet und ein Verständnis für verschiedene Kulturen und Lebensweisen entwickelt.

Was ist dein Lieblingsplatz in Klagenfurt oder an der Uni Klagenfurt?

Ich mag zum einen die USI Kraftkammer sehr gerne, aber auch die Bibliothek ist einer meiner liebsten Orte. Vor allem ganz oben am Fenster. Ich mag die Ruhe und die Möglichkeit, dort meine Arbeiten zu schreiben oder ohne Ablenkung zu lernen.

Warum sollte man an unserer Universität studieren?

Wenn man es mag, nicht nur eine Nummer zu sein und miteinander zu wachsen, ist die Universität Klagenfurt aufjedenfall der richtige Ort dafür. Die Nähe zum See oder zu den Bergen ist ein sehr positiver Nebeneffekt. Ich genieße es sehr, dass ich in meinen Kursen viele bekannte Gesichter sehe und ich nicht um meinen Platz in einem Kurs kämpfen muss.

Hättest du einen Tipp für alle, die gerade am Anfang stehen?

Ich glaube ich würde Studienanfänger:innen sagen, dass sie keine Angst haben sollen, den Professoren zu schreiben, falls sie Probleme haben. Außerdem sollte man die Zeit genießen, auch wenn sie einem sehr stressig vorkommt. Diese Möglichkeit so viele neue Leute kennenzulernen und seine Stärken zu verbessern, sollte man unbedingt nutzen.

Wort-Rap

  • Meine Lieblings-LV war(en)…. alle LVs mit Frau Prof. Angela Fabris, die mit uns in Spanisch viele moderne Serien und Filme analysiert hat und uns die Angst genommen hat und in einer Fremdsprache zu unterhalten.
  • Mein Studi-Leben ist… abwechslungsreich
  • Uni geht nicht ohne… Kaffee
  • Mich motiviert/en… mein späterer Beruf, meine Studienkolleg:innen und mein akademischer Abschluss
  • Mein Traumjob ist… Lehrerin