Astrologie
Seit Menschengedenken blickt man in den Nachthimmel sucht nach Zusammenhängen zwischen den Konstellationen der Sterne und irdischen Vorgängen.
Sternendeutung ist im antiken China, Indien, Mesopotamien und Ägypten belegt. Neben kultischer Verehrung der Gestirne findet aber auch die beobachtende Beschreibung der Sterne für die Zeitbestimmung und Erstellung von Kalendern Platz. Beide Bereiche, die Deutung (Astrologie) und die mathematische Erfassung (Astronomie) waren bis in die Neuzeit untrennbar eng ineinander verwoben.
Während im Vorderen Orient große Fortschritte auf den Gebieten der Mathematik und Astronomie erzielt wurden, war es im europäischen Frühmittelalter zum Stillstand der wissenschaftlichen Himmelsforschung gekommen. Die Astronomie war zu dieser Zeit zwar schon eine der Sieben freien Künste und damit Teil der höheren Bildung, den grandiosen Aufschwung erlebte sie aber erst in der Renaissance. Auch die Astrologie errang in dieser Zeit ihren Höhepunkt an Beliebtheit an Höfen und Universitäten, insbesondere im Zusammenhang mit der Medizin; immer mehr wurde sie aber zum Instrument politischer Zwecke mit einer unglaublichen Menge an abergläubischen Prophezeiungen.
Johannes Monte-Snyder (um 1625 – 1670) [d.i. Johannes Mondschein]:
Jo. de Monte-Snyders Metamorphosis planetarum: das ist: eine wunderbarliche Verenderung der Planeten und metallischen Gestalten in ihr erstes Wesen.
Franckfurt: Oehrling, 1684
Signatur: ES I 8125
Monte-Snyders beliebtes alchemistisches Werk ist in 24 Auflagen erschienen. Selbst Newton kannte Snyders Texte und befasste sich ausführlich mit ihnen.
Der Text handelt von Transmutationen, speziell der Chrysopoeia, der künstlichen Herstellung von Gold, am häufigsten durch die angebliche Transmutation von unedlen Metallen wie Blei.
Alchemie (Feuer- oder Scheidekunst) ist die geheime Kunst, die Körper und Produkte der Natur in ihre Bestandteile zu zerlegen, zu reinigen und wieder zu einem neuen Körper zu vereinigen. In der barocken Allegorie der Metamorphose erfolgen mehrere Rendezvous und Kämpfe zwischen den sieben Planeten, die in traditioneller Weise als die olympischen Götter dargestellt werden und sinnbildlich für den Einfluss der Gestirne auf den Menschen stehen.
Johann Virdung:
De Cognoscendis et medendis morbis ex corporum coelestium positione libri IV.
Venedig: Zenarius, 1584
Signatur: ES I 5540
Johannes Virdung von Hassfurt (1463-1538) war ein deutscher Mediziner und gefeierter Astrologe, der vielen großen Persönlichkeiten Geburtshoroskope erstellte.
Er schreibt ganz der Astrologie verpflichtet in vier Büchern über das Erkennen und Heilen von Krankheiten aus der Stellung der Himmelskörper.
Mit zwei übereinander eingehefteten Drehscheiben, die sich gegeneinander verschieben lassen, kann man ermitteln, wo die Sonne und auch alle Planeten zu welcher Stunde des Tages in welchem Tierkreiszeichen stehen, und so die passende Medizin für die Patienten wählen.
Astronomia Teutsch:
Him[m]els lauff, Wirckung vnd Natürliche Influentz der Planeten vnd Gestirn, Auß grundt der Astronomey, nach jeder Zeit, Jahr, Tag vnd Stunden, Constellation … Mit sampt Astronomischer vnd Mathematischer Instrument, als, Astrolabien, Quadranten, Compäst, Sonnvhren, vnd Nocturnal, Künstlicher Zurichtung vnd nützlichem Gebrauch Astronomia Teutsch.
Frankfurt: Saur, 1601.
Signatur: ES I 8456,3
Im 16. Jahrhundert beschäftigten sich viele bedeutende Wissenschaftler und Gelehrte mit Astronomie. Das astronomische Wissen und die meisten Erkenntnisse wurden, wie zu dieser Zeit üblich, in lateinischer Sprache publiziert. Aber um 1550 begann man, astronomische Bücher auch in deutscher Sprache zu drucken. Diese Schriften bekamen meist den Zusatz „teutsch“.
„Wie man eim jeden Menschen weissagen soll“.
Die Autorenschaft des Buches ist nicht eindeutig geklärt. Ganz offensichtlich wurden verschiedene Texte mehrerer Autoren zusammengetragen. In Summe spiegelt es das astronomisch-astrologischen Wissens zur Mitte des 16. Jahrhunderts wider.
Mit über 130 Holzschnitten, die Planeten und Sternzeichen erklären, mit Tabellen zu Jahreszeiten, Zeitrechnung und christlichen Festtagen lieferte es Informationen über den richtigen Zeitpunkt für medizinische Anwendungen.
Das Werk war äußert beliebt und wurde noch siebenmal nachgedruckt.
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