Das Palimpsest
Das Bild zeigt Cassiodor schreibend in seinem Kloster Vivariense in Kalabrien. Zur gleichen Zeit und in der gleichen Region entstand jener Kodex, aus dem die Palimpsest-Streifen der Pergamenthandschrift PE48 stammen.
Zwischen 500 und 550 ist das Pergament erstmals mit orange-roter Tinte in der damals üblichen Unzial- und Halbunzialschrift beschrieben worden.
500 Jahre später im 10. Jh. war der wertvolle Beschreibstoff immer noch gefragt, die Texte waren es nicht mehr. Bei einem Reusing wurden die Seiten abgewaschen, manchmal auch abgeschabt und poliert. Damit wurde das Pergament zu einem Palimpsest (von altgriech. „wieder abgeschabt“).
Die Schrift in dunkelbrauner Tinte ist deutlich lesbar: Es ist die seltene Minuskelschrift Beneventana, die in dieser speziellen Form nur in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts in Süditalien verwendet wurde.
Das wichtigste Skriptorium für diese Schriftart befand sich in der Abtei Montecassino zwischen Rom und Neapel, dem Mutterkloster aller Benediktiner und eines der bedeutendsten geistlichen Zentren des Mittelalters.
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