Drittes Buch
Das dritte Buch liefert Informationen über den Bau und die Verwendung gängiger astronomischer Instrumente wie Armillarsphären, Planisphären und Astrolabien.
Der Sterngucker
(nach S. 208)
Die Abbildung zeigt das Positionieren des Fernrohres auf einem Stativ.
Armillarsphäre
(nach S. 404)
Coronelli beschreibt detailliert den Bau von Globen und illustriert die einzelnen Arbeitsschritte: Um die dreidimensionale Erde zweidimensional auf einer Fläche darzustellen, werden Globuskeile entworfen und gedruckt. Die Keile werden auf eine große Kugel aus Holz und Pappmaché geklebt und kunstvoll bemalt.
Globusstreifen
Das Herzstück des Bandes ist die Beschreibung verschiedener Himmels- und Erdgloben. Sie bildet eine einzigartige Quelle für die Dokumentation mehrerer der aufwändigsten und spektakulärsten großformatigen Globen, die in den letzten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts gebaut wurden, von denen einige bereits verloren sind.
Beispiele von historischen Globen, die Coronelli beschrieben hat, mit Abbildungen von Zeichnungen bzw. der Originale im heutigen Zustand:
Globo Inglese del Conte di Castel Maine
(nach S. 326)
Der English Globe, der 1679 vom Earl of Castlemaine (1634-1705) in Zusammenarbeit mit Joseph Moxon (1627-91) hergestellt wurde, war ein unbeweglicher Globus, dessen Kugel sich nicht drehte, sondern über einer Planisphäre fixiert war. Dadurch konnten komplexe Berechnungen einfacher durchgeführt werden als mit einer Drehkugel.
Der Globus von Gottorf, einer von nur vier bekannten Hohlgloben, konstruiert unter der Aufsicht von Adam Olearius (1599-1671), hatte außen eine Karte der Erdoberfläche und in der begehbaren Innenseite eine Karte der Sternenkonstellationen mit astrologischen und mythologischen Symbolen. Mit Wasserkraft angetrieben demonstrierte er den Sitzenden im Kerzenschein die Bewegung des Sternenhimmels – ein Vorläufer des modernen Planetariums. 1717 ging er als Geschenk an den Zaren und ist seither in der Wunderkammer in St. Petersburg zu bestaunen.
Der Globus Pancosmos von Erhard Weigel (1625-1699), ein Riesenglobus mit einem Umfang von 9,5 Metern und Inneneffekten wie einer Brise, die man aus jeder gewünschten Richtung wehen lassen konnte, verschiedenen Elementen wie Regen, Hagel und Donner sowie Bildern von Menschen verschiedener Erdteile.
Christopher Trefflers Sphaericum Automatum ist ein sich selbst bewegender Himmelsglobus, der heute verloren ist. Er wurde 1688 zum Preis von 8000 Thalern verkauft, als Coronelli durch Augsburg reiste. Seine Beschreibung scheint die einzige schriftliche Quelle dafür zu sein, dass er existierte.
Das fünfte und letzte Kapitel ist den Globen von Marly gewidmet, die Coronelli für Ludwig XIV. konstruierte: einen Erdglobus mit der Darstellung der damals bekannten Welt und einen Himmelsglobus mit der Darstellung des Sternenhimmels zum Zeitpunkt der Geburt Ludwigs XIV., mit metaphorischen Darstellungen der Sternbilder und Himmelskörper bemalt und beleuchtet von Jean-Baptiste Corneille (1649-1695), einem bekannten französischen Maler, Radierer und Graveur. Die beiden Globen gehören heute zu den Prunkstücken der Bibliothèque Nationale de France. Bei einem Durchmesser von fast vier Metern wiegen sie jeweils etwa zwei Tonnen.
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