Lisa Graschitz studiert den Master Erwachsenenbildung und berufliche Bildung im “Kalifornien von Österreich”
Lisa Graschitz kommt aus Moosburg bei Klagenfurt. Nach ihrem Bachelorabschluss im Fach Gesundheitsmanagement an der FH Feldkirchen fühlte sie sich noch nicht am Ende ihres persönlichen Ausbildungszieles. Sie entschied sich für den Master Erwachsenenbildung und berufliche Bildung an der Universität Klagenfurt, weil sie die Interaktion mit Menschen und beratende und organisatorische Tätigkeiten auf Augenhöhe schätzt.
Warum hast du dich dazu entschlossen zu studieren? Und wie hast du dich für unsere Uni entschieden?
Gleich nach der Matura ist man ja häufig noch etwas unsicher, was den künftigen Karriereweg angeht. Trotz oder genau wegen der vielen Möglichkeiten, kann man schnell überfordert sein oder von der Vielfalt erschlagen werden. Doch ich wusste, dass ich mich im Lernen und Austausch an einer Universität weiterentwickeln möchte. Ich schlug damals vorerst den klassischen Weg des BWL-Studiums ein, was sich als durchaus wertvoll herausstellte, aber nicht mein persönlicher Weg war. Schließlich konnte ich durch Praktika und Erfahrungen die Erwachsenenbildung für mich entdecken und ich fühle mich angekommen. Einblicke in unterschiedlichste Fachbereiche sind bedeutende Erfahrungsschätze, die vor allem in der Erwachsenenbildung Gold wert sind. Ein weiterer Bonus ist momentan die Flexibilität, die durch eigenes Organisationstalent im Studium realisierbar ist und es mir auch ermöglicht, Studium, Hausbau, Arbeit und Familie zu managen.
Wann und wie hast du herausgefunden, was du studieren willst?
Spannend, dass dieser Moment im Rückblick nicht zu den ausschlaggebenden Erinnerungen im Leben zählt beziehungsweise in meiner subjektiven Erfahrung nicht zu den “core memories” gehört. Aber ich erinnere mich, dass ich bei der Suche nach einem passenden Masterstudium während der Recherche, als ich auf den Master Erwachsenenbildung und berufliche Bildung stieß, schon sehr zufrieden war und sich dieses Gefühl des Ankommens oder Erreichen meines weiteren Ausbildungsweges einstellte, was sich auch im Zuge der Lehrveranstaltungen bestätigte.
Was machst du im Studium? Was lernt man und was gefällt dir dabei am besten?
Am besten gefällt mir, dass man trotz des vorgegebenen Curriculums aus so vielen unterschiedlichen Bereichen wählen kann. Das persönliche Interesse kann bei der Auswahl der Lehrveranstaltungen stark mit einfließen. Natürlich gibt es, sagen wir, “Basiskurse”, die einem oft zu theoretisch und eintönig vorkommen können. Doch ich versichere, dass man dieses Grundwissen braucht und im Laufe des Studiums zur Anwendung bringt und auch weiterentwickeln kann. Im Austausch mit Kommiliton*innen kam auch häufig die Erfahrung zu Tage, dass zwar die Lehrveranstaltungen in den ersten ein, zwei Semestern teilweise viel Input auf einmal sein können, das Gelernte dann aber notwendig ist, um in die Anwendung und Forschung übergehen zu können.
Was macht dein Studium für dich zu etwas Besonderem?
Da mein Studium jetzt noch nicht so zu den “überlaufenen” Studienrichtungen gehört, kennt man sich untereinander und auch die Lehrveranstaltungen finden auf Augenhöhe mit den Lehrenden statt. Ausbildung und Arbeitsmarkt sind immer von aktuellen Geschehnissen beeinflusst, weshalb Forschung auf und mit dem neuesten Stand hier an erster Stelle stehen.
Hast du Erfahrungen im Ausland gesammelt? Erzähle uns etwas darüber.
Leider nicht im Zuge meines Master-Studiums, aber im Bachelor. Hier gilt nur zu sagen: Nutzt dieses Angebot, wenn es euch möglich ist! So eine tolle Chance bekommt man oft später nicht mehr und es ist eine großartige Erfahrung.
Wo holst du dir an der Uni Hilfe, wenn du etwas brauchst oder mal nicht weiterweißt?
Natürlich gilt es hier zu unterscheiden, welchen Bereich mein Anliegen betrifft. Aber die erste Anlaufstelle ist meist die ÖH. Sie engagiert sich für uns Studierende und unterstützt bei allen Belangen. Als Student*in kommt man auch häufig in Kontakt mit der Studien- und Prüfungsabteilung, mit dem Studienrektorat, dem IT-Service oder der Stipendienstelle.
Welcher Moment wird dich immer an dein Studium hier erinnern?
Im Zuge des Studiums durfte ich an der BBFK, der Österreichischen Konferenz für Berufsbildungsforschung, teilnehmen, leider durch die Pandemie nur online. Und doch konnte ich mein Netzwerk erweitern und den Wissenstransfer mit Forscher*innen und Expert*innen erfahren. Netzwerken ist ein unablässiger Schritt im Erwachsenenbildungsbereich und diese Konferenz hat mir wieder ein tolles Netzwerk aufgeschlossen und gefestigt, was für den künftigen Karriereweg durchaus vorteilhaft ist.
Machst du noch etwas neben dem Studium? Lässt sich beides gut miteinander kombinieren?
Manchmal muss man mit seinen Aktivitäten etwas jonglieren und es benötigt koordinierte, eigene Organisation, um alles unter einen Hut zu bekommen. Doch das zähle ich wieder zur persönlichen Weiterentwicklung und Erfahrung. Zudem gilt zu sagen, dass ich als Tutorin und Studienassistentin spannende Aufgaben übernommen habe, mit den Professor*innen in den wissenschaftlichen Dialog treten konnte und an bedeutenden Projekten arbeiten beziehungsweise bei der Mitgestaltung “in der ersten Reihe sitzen” durfte. Es ist toll, diese Kenntnisse im Zuge des Studiums zu erlangen und kombinieren zu können.
Hat sich dein Blick auf die Welt durch das Studium verändert?
“Jein” würde ich hier sagen. Die Wissenschaft versucht sich ja, der “Wahrheit” oder den Gegebenheiten auf der Welt anzunähern. Ich denke, das Studium gibt uns weitere Optionen oder Werkzeuge, unseren Blick auf die Welt zu erweitern oder kritisch zu hinterfragen. Hintergrundabläufe, die oft unbewusst sind, werden deutlicher, das Zusammenspiel von Beteiligten klarer et cetera. Also, wenn ich mit „Ja“ antworten müsste, würde ich durchaus darauf hinweisen, dass das Studium den Blick erweitert, die eigenen Interessen und Anschauungen dabei jedoch nicht auf der Strecke bleiben, sondern weiter erforscht werden können.
Was ist dein Lieblingsplatz in Klagenfurt oder an der Uni Klagenfurt?
An der Uni ist die Örtlichkeit eigentlich nebensächlich. Es sind die Begegnungen, die wertvoll sind. Man kann sich genauso gut beim Warten vor der Öffnung des Hörsaals austauschen wie bei einem Kaffee oder Spritzer im Uniwirt.
Klagenfurt selbst, als könnte es anders sein, das “Kalifornien von Österreich” mit seinem wunderschönen Wörthersee, aber auch mit den Möglichkeiten rund um den See (Stand-Up-Paddling, Eis essen, Parks etc.)
Worüber wärst du froh gewesen, wenn es dir jemand vor dem Studium erzählt hätte? Hättest du einen Tipp für alle, die gerade am Anfang stehen?
Sich gut zu informieren, wenn man von einer anderen Universität oder FH an die Universität Klagenfurt wechseln möchte, welche ECTS beziehungsweise Lehrveranstaltungen vorzuweisen oder nachzuholen sind. Das Nachholen der ECTS hat mich etwas aus dem Zeitplan gebracht, aber es war nötig, um dieselben Grundvoraussetzungen wie meine Kommiliton*innen mitzubringen.
Wort-Rap
- Meine Lieblings-LV war… Arbeit, Bildung und Lebenswelt; Mehrsprachigkeit: Forschungsergebnisse, Modelle, Konzepte
- Mein Studi-Leben ist…flexibel und vielseitig
- Uni geht nicht ohne… Laptop und Kaffee
- Mich motivieren… kleine Meilensteine oder gesteckte Ziele, sowie mein Partner und meine Kinder
- Mein Traumjob ist… an der Uni Klagenfurt oder in einem Weiterbildungsinstitut