Connect2Family – Familie verbindet: Forschungsprojekt sucht Großeltern-Enkelkind-Paare, die mittels Videochat & Co. ihre Beziehung pflegen wollen

Kontakte mit der Familie, Freund*innen oder Bekannten haben einen maßgeblichen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Im Alter nehmen soziale Kontakte ab und Familienangehörige wohnen meist weiter entfernt. Dies erschwert, Beziehungen innig zu halten und einen regelmäßigen Austausch zu organisieren. Die Covid-19-Pandemie hat die Situation zusätzlich verschärft. Janina Müller, Doktorandin am Institut für Psychologie, möchte nun untersuchen, ob Instant-Messenger-Dienste eine Möglichkeit sind, um den negativen Folgen des Alleinseins entgegen zu wirken. Derzeit sucht sie Großeltern-Enkelkind-Paare in Kärnten für ihre Studie.

„Uns stehen heute viele digitale Möglichkeiten zur Verfügung, um trotz geografischer Entfernung, mangelnder Mobilität oder Covid-19-Kontaktbeschränkungen miteinander in Kontakt zu bleiben“, so die Studienleiterin Janina Müller. Doch diese gelte es auch zu nutzen. In einer bereits abgeschlossenen Untersuchung hat sie Barrieren aufgespürt, die es Senior*innen erschweren, mit digitalen Technologien und dem Internet in Kontakt zu bleiben.

Diese sind nun die Ausgangsbasis für eine weitere Studie, in der Janina Müller die Effekte von Videochats und Co. analysieren möchte. Sie erklärt dazu: „Ich möchte wissen, welche Bedeutung digitale Kommunikationstechnologien für Großeltern und Enkelkinder haben und inwiefern ein speziell entwickeltes Training in den digitalen Technologien soziale Integration fördern und die gesundheitliche Situation verbessern kann.“ Dass es nötig ist, den negativen Folgen des Alleinseins bei älteren Menschen entgegenzuwirken, zeigen zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen, wie Janina Müller erläutert: „Einsamkeit und soziale Isolation sind Risikofaktoren für viele Krankheitsbilder wie Demenz, Depression und Bluthochdruck. Einsamkeit ist also langfristig nicht gesund.“

Die Großeltern und Enkelkinder werden zufällig zwei Gruppen zugeordnet. Eine Gruppe nimmt sofort an dem zweiwöchigen Trainingsprogramm teil. Die andere Gruppe sechs Wochen später. Großeltern erhalten für die Dauer des Trainings ein Tablet und entsprechendes Begleitmaterial, um auch sicher damit umgehen zu können. „Wichtig ist, dass die Enkelkinder eng eingebunden sind. Das nimmt älteren Generationen Sorgen und Ängste im Vorfeld“, so Janina Müller. Sie wird dann die Studienteilnehmer*innen zu ihren Erfahrungen befragen. Teilnehmen können Personen ab 18 Jahren, mit ausreichenden Deutschkenntnissen und Internetzugang. Großeltern benötigen zudem einen Wohnsitz in Kärnten, damit sie vom Forschungsteam optimal unterstützt werden können. Nach Studienabschluss werden unter allen Teilnehmer*innen ein 100€-Gutschein und zwei 10€-Gutscheine für die City Arkaden Klagenfurt verlost.

Interessierte Großeltern-Enkelkind-Gespanne melden sich bitte ab sofort bei janina [dot] mueller [at] aau [dot] at.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier: www.connect2family.aau.at