Künstlerpostkarten
Künstlerpostkarten sind eigens von Künstler*innen als Unikat gestaltete Ansichtskarten, die im Auftrag eines Verlages produziert werden. Reproduktionen von Kunstwerken werden als Kunst- oder Künstlerpostkarten bezeichnet.
Der deutsche Landschafts- und Genremaler Philipp Franck (1860-1944) versendete am 11. Juni 1880 eine Postkarte mit der Deutschen
Reichspost an seine Schwester Lilly Franck von Kronberg nach Frankfurt. Die Stempelung der Reichspost machte diese Postkarte, die neben einem knappen Text mit einer aquarellierten Federzeichnung versehen war, zur ersten Künstlerpostkarte der Geschichte.
Mit der Korrespondenz der Brücke-Maler, einer deutschen Künstlergruppe des Expressionismus (1905-1913), erreichte die Künstlerpostkarte ihren ersten Aufschwung. Die Künstler*innen nutzten Postkarten wie Zeichenblöcke für Arbeitsproben und verschickten ihre skizzenhaften Entwürfe an befreundete Künstler*innen.
913 bis 1914 erlebte die Künstlerpostkarte durch die Künstlergruppe Der Blaue Reiter ihren zweiten Höhepunkt. Die Motive waren nicht länger skizzenhaft, sondern detailliert ausgeführte Bilder, zum Teil mit Silber und Blattgold als Gestaltungselement.
Nach dem Ersten Weltkrieg führten vor allem die Dadaisten die Tradition der Künstlerpostkarte fort. Die von ihnen bevorzugten gestalterischen Formen waren die Collage bzw. Montage. Sie bearbeiteten außerdem vorhandene Bildmotive mit Scheren, Klebern und Lochzangen oder durch Übermalungen.
Mit dem Aufkommen der Mail Art in den 1960er-Jahren, die auch als Correspondence Art bezeichnet wird, wurden die Aspekte der Kommunikation und Vernetzung in den Mittelpunkt gestellt. Der kreative Prozess bewegte sich weg vom/von der einzelnen Künstler*in hin zum Kollektiv eines Netzwerkes, das jedem offensteht.
Die 21 Künstlerpostkarten der Sammlung stammen von folgenden Künstlern: Raoul Frank vier Stücke, Eduard Manhart 13 Stücke, Edward Theodore Compton (1849-1921) zwei Stücke und je ein Stück von Albert Zahlbruckner (1895-1962) und D. Pichler.
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