Wissenschaft trifft Sport
Sport, Wirtschaft und Wissenschaft hängen stark zusammen. Mit dem Format Science meets Sports will die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften diese Zusammenhänge aufzeigen und untersuchen.
„Der Sport der Gegenwart ist digital, global, vernetzt und eine Quelle enormer Datenmengen“, sagt Alexander Brauneis, der gemeinsam mit Paul Schweinzer, Dmitri Blüschke und Patrick Holzmann die Veranstaltung initiiert hat. Im Fokus von Science meets Sports stehen Fragestellungen, wie die Wissenschaft mit Sportstatistiken oder Leistungsdaten von Athletinnen und Athleten umgeht, was Cristiano Ronaldo mit der Börse zu tun hat und ob man den Elfmeter besser nach links schießen sollte.
Die wirtschaftliche Bedeutung des Spitzensports steigt in Kärnten und erfordert daher auch eine zunehmende ökonomische Betrachtung. Bei Science meets Sports werden diese Anforderungen und die Verknüpfung von Theorie und Praxis allen Sportinteressierten nähergebracht.
Sporttalk mit Spitzensportlern
Nach einer Begrüßung von Bildungsdirektor Robert Klinglmair und wissenschaftlichen Inputs aus den Themengebieten der Wirtschaftswissenschaften folgt ein Sporttalk mit den Spitzensportlern Beatrice Weiss (Triathlon), Hanno Douschan (Snowboard) und Philipp Pinter (Eishockey). Die Schülerinnen sollen auch von den Erfahrungen der Spitzensportler profitieren, so haben Hanno Douschan und Philipp Pinter an der Universität Klagenfurt ein Betriebswirtschaftsstudium abgeschlossen. Beatrice Weiss absolviert derzeit ihr Studium an der Universität Klagenfurt.
Hanno Douschan holte den Vize-Weltmeistertitel im Snowboard-Cross bei der diesjährigen WM in Park City, USA und ist Bachelor-Absolvent des Studiums der Angewandten Betriebswirtschaftslehre. Er konnte Studium und Karriere durch das Programm Spitzensport und Studium unter einen Hut bringen.
Auch Philipp Pinter ist einen ähnlichen Weg gegangen. „Ich wollte mich immer neben dem Sport auch einer weiteren Ausbildung widmen. Mein Ziel war es, das Studium abzuschließen, ganz egal, wie lange ich dafür brauche. Profisport war traumhaft – ich war dann im Studium genauso verbissen und motiviert. Außerdem kann der Sport ganz schnell vorbei sein, da hilft es natürlich sehr, wenn man sich nebenbei auch was aufgebaut hat“, so der ehemalige Eishockey-Profi.
Ebenso schlägt die Veranstaltung eine Brücke zur Praxis: Pinter ist heute für den Nachwuchs beim VSV verantwortlich und zeigt, wie Wissenschaft in der Praxis angewandt wird. Laut Pinter wird hier nichts mehr dem Zufall überlassen. „Sportdaten sind in der Tat nicht mehr wegzudenken. Allerdings neigt man heutzutage dazu, alles Mögliche zu ‚tracken‘. Wichtig ist hier vor allem, dass man weiß, welche Daten auch wirklich relevant sind; sei es die Entwicklung der Athleten bzw. die Strategie, um Spiele und Meisterschaften zu gewinnen.“ Betrachtet man die langfristige Spielerentwicklung, so macht es für Pinter Sinn, gewisse Parameter zu testen und Daten in das Profil einzuarbeiten. Darauf basierend wird ein Entwicklungskonzept erstellt. „Im Idealfall entwickeln sich diese Daten in die richtige Richtung und auch die Leistung eines Spielers. Interessant wird es vor allem, wenn man die Daten über mehrere Jahre vergleichen kann“, sagt Pinter.
Dem kann sich auch Beatrice Weiss anschließen: Jedes Training wird analysiert, egal ob Puls, Wattwerte oder Höhenmeter. „Ich bin ein sehr datenfixierter Mensch, sie geben mir Sicherheit und Selbstvertrauen. Natürlich sollte das Gefühl nicht außer Acht gelassen werden, aber was wirklich aussagekräftig ist, sind die Daten, die man Dank der Wissenschaft bei jedem Training erheben kann.“ Dazu zählt für Weiss der Leistungstest, wo verschiedene Parameter beleuchtet werden, um zu überprüfen, ob das jeweilige Training in die richtige Richtung geht, oder ob man doch andere Reize setzen muss. „Im Triathlon und im Radsport werden viel Wert auf Aerodynamik gelegt. Auch hier ermöglicht uns die Wissenschaft wichtige Daten zu erheben“, sagt Triathletin Beatrice Weiss.
TERMIN:
Science meets Sports
9. Mai 2019 | 17 Uhr
Universität Klagenfurt, Hörsaal 2