Begriffe der Liebe bei Descartes und Spinoza
Veranstaltungsort
N.1.42
AAU
Veranstalter
Institut für Philosophie
Beschreibung
Descartes ist keineswegs wegen seiner Philosophie der Liebe berühmt geworden. Spinozas bekannteste Idee ist demgegenüber eine mysteriöse intellektuelle Liebe Gottes.
Herr Boros möchte in seinem Vortrag zeigen, dass trotz dieser scheinbaren Asymmetrie beide Denker nicht nur imstande waren, sondern auch danach strebten, die verschiedenen Begriffen der Liebe aus der europäischen Ideengeschichte systematisch zu verarbeiten. Die „irdische Liebe“ ist in ihren Texten genauso verortet und analysiert worden wie die „himmlische Liebe“ oder die verschiedenen Schattierungen der aus der Liebe abgeleiteten Konzepte, die benutzt waren, um über verschiedene Arten des Gemeinwesens Rechenschaft abzulegen. Und so wie es im Allgemeinen seit den Anfängen der Philosophiegeschichtsschreibung üblich geworden ist, Spinozas Theorie als eine Systematisierung der kartesischen Lehre zu deuten, so ist man geneigt, zumindest in einigen Aspekten von Spinozas Analyse der Liebe auch Umgestaltungen oder Umbesetzungen der entsprechenden kartesischen Analysen zu erblicken.
Als Textgrundlage der Auslegungen sollen einerseits Passagen aus Descartes‘ Leidenschaften der Seele sowie seinen Briefen an Chanut dienen, andererseits wird Herr Boros bei Spinoza vorab auf Textstellen aus der Kurzen Abhandlung und der Ethik abstellen.
Vortragende(r)
Gábor Boros
(Universität der Reformierten Kirche / Eötvös Loránd Universität Budapest)
Kontakt
Univ.-Ass. Oliver Toth (oliver [dot] toth [at] aau [dot] at)