Visuelle Konstruktionen des „afrikanischen Kindes“ in der transnationalen Hilfe im späten 19. und 20. Jahrhundert: Kontinuitäten und Wandel
Veranstaltungsort
V.1.34 (Vorstufengebäude)
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Veranstalter
IFK – Abteilung Visuelle Kultur
Beschreibung
Während die zentrale Rolle von Kindern in der transnationalen Spendenwerbung seit den 1980er Jahren mehrfach festgestellt und von verschiedener Seite auch kritisiert wurde, wissen wir bislang noch wenig über ihre historische Genese: Wann rückten Bilder von Kindern erstmals ins Zentrum der transnationalen Spendenwerbung in Europa und wie waren diese Bilder (sozial, ethnisch, geschlechtsspezifisch, etc.) konnotiert? Welche Stereotype wurden gebildet und (längerfristig) in der Spendenwerbung transportiert? Welche Verwendungs- und Deutungszusammenhänge lassen sich feststellen und wie entwickelten sich diese vor dem Hintergrund eines sich verändernden humanitären Feldes im 20. Jahrhundert? Der Vortrag beschäftigt sich mit visuellen Konstruktionen des „afrikanischen Kindes“ in Europa und möchte deren Rolle und Funktion in der transnationalen Hilfe historisieren: Anhand einer Analyse von Bildern und ihrer Verwendung durch diverse Hilfsorganisationen soll danach gefragt werden, wie „das afrikanische Kindes“ in unterschiedlichen Kontexten visuell konstruiert wurde, welche Kontinuitäten und Veränderungen feststellbar sind und wie diese Abbildungen von Kindern in der breiteren Politik des Humanitären zu verorten sind.
Vortragende(r)
Katharina Stornig (Gießen)
Sie ist Juniorprofessorin für Kulturgeschichte am International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) und dem Historischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Medien und internationale Kommunikation im 19. und 20. Jahrhundert, das Verhältnis von Geschichte und Fotografie/Visualität, die Kulturgeschichte des Helfens und die Frauen- und Geschlechtergeschichte (v.a. Geschlecht und Religion, Geschlecht und Humanitarismus). Aktuell arbeitet sie an einem Forschungsprojekt zur Kulturgeschichte der transnationalen Hilfe für Kinder im langen 19. Jahrhundert.
Kontakt
Dr. Sebastian Mühl (sebastian [dot] muehl [at] aau [dot] at)