UNI für Kinder: 600 kluge junge Köpfe an der Universität
Da konnten auch die Professorinnen und Professoren an der Universität noch so manches aus den erstaunlichen Wortmeldungen der Kinder bei der diesjährigen „UNI für Kinder“ am 7. Februar lernen. 600 kluge junge Köpfe aus ganz Kärnten nahmen an der Veranstaltung teil.
Den Einstieg zur 14. „UNI für Kinder“ gestaltete Kindersportpädagoge und Profi-Clown Richard Gratzei, der als Ricco auftrat und die Kinder mit so manchem waghalsigen Stunt begeisterte. Nach einer Begrüßung von Rektor Oliver Vitouch startete das offizielle Programm der diesjährigen „UNI für Kinder“, an der wieder 21 Schulen der Schulstufen 3, 4, 5 und 6 teilnahmen. Hier die Vorlesungen im Überblick:
Warum der Eisbär die Sonne und den Wind so mag
Nina Hampl und Robert Sposato (Abteilung für Nachhaltiges Energiemanagement)
Der Eisbär lebt am Nordpol und braucht es dort eigentlich richtig kalt. Durch den Klimawandel wird die Erde aber immer wärmer und das lässt das Eis am Nordpol schmelzen. Dadurch wird es für den Eisbären immer schwieriger, dort zu überleben. Wir Menschen tragen durch die Art und Weise, wie wir Energie erzeugen und verbrauchen zum Klimawandel bei. Das muss aber nicht so sein. Mit Sonnenenergie und Windkraft können wir Energie herstellen, um den Klimawandel zu stoppen, um so dem Eisbären am Nordpol zu helfen.
Denken für alle
Arno Rußegger (Institut für Germanistik) und Martin Weiß (Institut für Philosophie)
Anhand von ein paar kurzen Geschichten, die erzählt werden, kommen wir mit den kleinen Philosophinnen und Philosophen im Kinder-Publikum ins Gespräch. Es geht darum, sich mit anderen auszutauschen, nachzudenken und Fragen zu stellen, Gedanken miteinander zu teilen, unterschiedliche Meinungen zu haben, von- und miteinander zu lernen, innerlich zu reifen, kurz: „weiser zu werden“… Selbständiges, kreatives, kritisches Denken stimuliert das Philosophieren wie im Spiel. Philosophieren ist entscheidend bei der Suche nach Sinngebung in der Welt: Wer bin ich? Was ist mein Platz in der Welt? Was bedeuten andere Menschen für mich? Alle der vorgetragenen Geschichten erzählen auf ihre Art und Weise etwas über diese Werte und bieten die Möglichkeit, Kinder besser kennenzulernen.
Geheimschriften
Winfried Müller (Institut für Mathematik)
Ich möchte einleitend etwas über Geheimhaltung und Vertraulichkeit sprechen und die Kinder für diesen Bereich sensibilisieren. Ziel der Veranstaltung ist, dass die Kinder in der Lage sind, ihre persönliche Geheimschrift zu entwerfen, mit der sie ihnen wichtige Botschaften verschlüsseln können. Die behandelten Themen sind Hieroglyphenschrift, Geheimschrift von Sherlock Holmes, Gaunerzinken, Blindenschrift, Geheimschriften nach Caesar, Polybios-Verschlüsselung und ihre Anwendung zur Verständigung in Gefängnissen.
Wie kann ich Caesars Geheimnisse lesen?
Peter Schartner (Institut für Angewandte Informatik)
Ein sehr berühmtes Verfahren zum Verschicken von geheimen Botschaften wurden vor rund 2000 Jahren von Julius Caesar entwickelt. In diesem Vortrag werden wir zunächst einige alte Methoden zum Verstecken von Nachrichten kennen lernen. Danach zeigen uns Asterix und Obelix, wie man das Verfahren von Caesar mit wenig Aufwand „knacken“ und so seine geheimen Botschaften lesen kann.
Wenn das Glück im Supermarkt beginnt und im Mistkübel endet
Cornelia Mayr (Institut für Soziologie)
Anhand konkreter Fragestellungen nehmen die Schülerinnen und Schüler handlungsorientiert Stellung zum eigenen Konsumverhalten ein und reflektieren ihre persönliche Einstellung zum Konsum. Die aufgegriffenen Themengebiete behandeln folgende Aspekte: Konsumgewohnheiten (Wünsche, Interessen, Versuchungen); kulturelle Prägungen und soziale Einflüsse (Familie, Peer-Groups, Schule, Medien, Vereine); Gruppenidentität und Zugehörigkeit; Selbst- und Fremdpräsentation (wer will ich sein, wie möchte ich, dass andere mich sehen); Ressourcen (Umgang mit und Bedeutung von Geld); etc. Im Besonderen soll die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Konsum den Jugendlichen zu einer erkenntnisgewinnenden Hinterfragung dienen, ob man Glück wirklich in Tüten kaufen kann.
Zählen wie ein Ägypter (Sumerer, Chinesen)
Andreas Vohns (Institut für Didaktik der Mathematik)
Vor etwa 5000 Jahren entstanden beinahe parallel in Ägypten, Mesopotamien und China die ersten Hochkulturen: Die Menschen wurden sesshaft, züchteten zunehmend Nutztiere und betrieben Ackerbau und Handel, sie gründeten immer größere Städte. Parallel dazu erfanden sie die Schrift und begannen zu zählen und zu rechnen. Im Vortrag schauen wir uns an, wie die Menschen damals Zahlen aufgeschrieben haben und was und wie sie damit gerechnet haben. Und nicht zuletzt soll es auch darum gehen, wieso sie das getan haben und woher wir eigentlich wissen können, was sie getan haben.
Wo leben welche Tiere?
Elisabeth Bergmeister (Zentrum für Gebärdensprache und Hörbehindertenkommunikation)
Wir lernen in diesem Vortrag einfache Gebärden für Tiere und Orte, an denen Tiere leben.
Zum Abschluss wurden bei einem Gewinnspiel Experimentierkoffer, Büchergutscheine und Merchandising-Artikel der AAU verlost und den Gewinnerinnen und Gewinnern überreicht. Rektor Oliver Vitouch, der zur „akademischen Feier“ am Ende der Veranstaltung auch mit Rektorskette kam, überreichte allen Schülerinnen und Schülern Urkunden für ihre Teilnahme an der UNI für Kinder 2019.
Die Veranstaltung wurde mit Unterstützung der Bildungsdirektion Kärnten und der Buchhandlung Heyn durchgeführt.
Foto für Berichterstattung im Kontext der Veranstaltung frei verwendbar (Fotohinweis: Walter Elsner).