Magnani Stefano Gastprofessor

Länderübergreifende Lehre durch die AAU-Gastprofessur

Historiker Stefano Magnani von der Universität Udine lehrt ein Semester an der Universität Klagenfurt als Alpen-Adria-Gastprofessor zur Historischen Geographie des Altertums. Die AAU-Gastprofessur der Fakultät für Kulturwissenschaften ist seit 2005 in die Lehre eingebunden.

Mit der Alpen-Adria-Gastprofessur der Fakultät für Kulturwissenschaften soll die wissenschaftliche Vernetzung im Alpen-Adria-Raum gefördert werden. Zudem dient die Gastprofessur der Erweiterung der Kenntnisse über die Alpen-Adria-Region und zum wissenschaftlichen Gedankenaustausch im Bereich der Forschung und Lehre. Bereits seit 2005 werden Professorinnen und Professoren aus dem Alpen-Adria-Raum jedes Semester zur Abhaltung einer Lehrveranstaltung an die AAU eingeladen.

 

Auf ein paar Worte mit Gastprofessor Stefano Magnani ….

Herr Magnani, Sie lehren für ein Semester als Gastprofessor am Institut für Geschichte. Wie kam es dazu?

Es war für mich eine besondere Ehre und Freude, die Einladung von Alexander Stauber und Renate Lafer anzunehmen und eine Lehrveranstaltung zu den Alpengebieten der Antike anzubieten. Das bedeutet für mich eine Anerkennung meiner wissenschaftlichen Leistungen.

Was verbindet Sie mit dem Institut für Geschichte?

Die langjährige gemeinsame Arbeit führte uns zusammen. Mit Renate Lafer und Karl Strobl vom Institut für Geschichte verbinden uns gemeinsame Forschungsprojekte, internationale Tagungen in Slowenien und Italien, Erasmus Lehrenden- Studierendenmobilität sowie Publikationen. In den vergangenen Jahren haben wir zusammen Kolloquien an den Universitäten Udine, Ljubljana und Klagenfurt organisiert. Diese sind für das Alpen-Adria-Netzwerk sehr wichtig. Daraus haben sich gute Kontakte mit den Fachkolleginnen, aber auch mit den Studierenden ergeben. Seit rund 15 Jahren pflege ich schon Forschungskontakte zum Institut für Geschichte zum Thema Alte Geschichte.

Was sind Ihre Forschungsschwerpunkte?

Meine Forschungen lassen sich grob in folgende Gebiete untergliedern: Römische Geschichte und Historische Geographie in der Römischen Zeit und Lateinische Epigraphik. Mein Fokus in der Lehre an der Universität in Udine liegt in der Römischen Geschichte.

Mit was beschäftigt sich die Historische Geographie?

Die Interdisziplinarität dieses Forschungsgebiets sehr steht sehr im Fokus. Sie beschäftigt sich im ständigen Wechselverhältnis zwischen Mensch und Landschaft in der römischen Antike. Eine Frage wäre etwa, wie der Mensch durch seine Eingriffe in die Umwelt die umgebene Landschaft prägt.

Was vermitteln Sie den Studierenden in Ihrer Lehrveranstaltung?

Die Lehrveranstaltung heißt Historische Geographie des Altertums mit besonderer Berücksichtigung des Alpen-Adria-Raums. Die Studierenden sollen in der Lehrveranstaltung die verschiedenen Aspekte des Lebens in den Alpengebieten der Antike anhand von Texten und wissenschaftlichen Quellen analysieren. Beginnend von der antiken Stadtkultur, den Menschen und Landschaften, das Gebirgsland als Lebensraum, der Kolonisation, den Naturkatastrophen und Verkehrswegen bis zu den antiken Ressourcen. Im Vordergrund aller Betrachtungen stehen die Beziehungen zwischen den Menschen der Antike und ihrer Umwelt.

Wie steht das in Verbindung mit Ihrer Alpen-Adria-Gastprofessur?

Im Laufe der letzten Jahre habe ich bereits öfters Lehrveranstaltungen am Institut für Geschichte abgehalten, aber dies ist meine erste Alpen-Adria-Gastprofessur. Ich sehe das als besondere Herausforderung über die besonderen Gebiete der historischen Geographie des Alpen-Adria-Raums zu arbeiten. In Italien gibt es keinen Kurs mehr für Historische Geographie des Altertums. Denn was uns verbindet sind gemeinsame Arbeits- und Forschungsschwerpunkte.

Welche Unterschiede zu den italienischen Studierenden können Sie feststellen?

Meine Lehrveranstaltungen in Italien haben eher einen Vorlesungscharakter. Hier an der Universität ist der Kurs als Seminar konzipiert. Es freut mich sehr, dass die Studierenden viel nachfragen, Interesse zeigen und aktiv mitarbeiten, indem sie Fragen stellen. Bis Ende des Semesters wählen die Studierenden Themen, die sie als Seminararbeit aufbereiten, präsentieren und am Ende wird es eine schriftliche Überprüfung geben. Ich merke, dass die Studierenden in Klagenfurt gewohnt sind, sich durch Mitarbeit in die Lehrveranstaltung einzubringen.

Was sind Ihre weiteren Pläne in Bezug auf die Kooperation?

Wir planen gerade für das kommende Frühjahr eine gemeinsame Studienreise nach Rom.

 

Zur Person

Stefano Magnani ist seit 2001 Professor für Römische Geschichte an der Abteilung für Geisteswissenschaften und Kultur an der Universität Udine in Italien. Magnani studierte Alte Geschichte an der Fakultät für Literatur und Philosophie der Universität Bologna, 1996 folgte das Doktorat. Lehr- und Forschungsaufenthalte führten ihn während seiner wissenschaftlichen Laufbahn an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Stipendiat der Alexander von Humboldt Stiftung), an die Universität Oldenburg und mehrmals an Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, wo er Seminare am Institut für Geschichte hielt.

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