Enzyklopädie des Europäischen Ostens online

1200 Artikel und 400 Dokumente zu Geschichte und Politik Osteuropas sind publiziert

Seit den Jahren der „Wende“ um 1990 und dem Verschwinden des „Eisernen Vorhangs“ aus der Mitte unseres Kontinents kann sich die „andere Hälfte“ Europas allmählich wieder in das „ganze“ Europa integrieren. Diese integrative Bewegung ist mit der Erweiterung der EU 2004 besonders beschleunigt worden und wird weiter andauern. Es ist daher besonders wichtig, breiten Kreisen ein möglichst umfassendes historisches, kulturelles und politisches Wissen über die nunmehr 23 Staaten Ostmittel-, Ost- und Südosteuropas zu vermitteln und in gedruckter wie in elektronischer Form zugänglich zu machen.

Die „Enzyklopädie des Europäischen Ostens“ („EEO“) wurde, nach einer Idee und Initiative des Klagenfurter Verlegers Prof. Lojze Wieser im Rahmen eines 2002-2007 vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur finanzierten Projekts erarbeitet am Institut für Geschichte der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt in Kooperation mit der Abteilung für Südosteuropäische Geschichte am Institut für Geschichte der Universität Graz (Univ.-Prof. Dr. Karl Kaser). Als Projektleiter fungierte Univ.-Prof. Dr. Günther Hödl, nach seinem überraschenden Tod 2005 Univ.-Prof. Dr. Reinhard Stauber.

Die Arbeitserträge der EEO werden in drei Serien niedergelegt: einem Lexikon mit Stichwort-Artikeln, Themen-Bänden mit wissenschaftlichen Aufsätzen zu einem bestimmten Themenkreis sowie den „Dokumenten“, die in Quellentexten zeitgenössische Zeugnisse zum Sprechen bringen. Aufsatzbände und Quellentexte werden vom Wieser-Verlag, Klagenfurt, in Buchform herausgebracht.

Der Enzyklopädie-Teil wurde als Internet-Publikation in Form eines Lexikons im Wiki-Format erarbeitet, um rasche und umfassende Benutzbarkeit zu sichern. Dort finden sich knapp 1.200 Artikel zur historischen und politischen Geographie, zur Geschichte und zum aktuellen politischen System der Staaten Osteuropas, zusätzlich sind 400 weitere Dokumente (Texte, Bilder, Karten, Quellendokumente und Aufsätze) für alle InteressentInnen verfügbar.

Entsprechend den Vorstellungen des Auftraggebers sind all diese Materialien nun über den Internet-Auftritt der Universität Klagenfurt

http://www.uni-klu.ac.at/eeo

kostenfrei zugänglich. Diese Internet-Artikel stellen von Experten verfasste, dabei verständliche und aktuelle Basisinformation zu Geschichte und Politik unserer osteuropäischen Nachbarn dar, die gerade auch für die Konsultation aus dem Bereich der Schulen gedacht sind. Für wissenschaftliches Niveau und Expertise bürgen die Beiträge eines Teams von etwa 300 AutorInen aus mehr als 20 Ländern in Europa und Übersee.

Alle Projektverantwortlichen hier in Österreich sind der Überzeugung, dass mit der EEO ein kultur- und wissenschaftspolitisches Zeichen gesetzt wurde, um „Grenzen im Kopf“ durch zeitgemäß aufbereitetes Wissen über unsere östlichen Nachbarn zu überwinden und, wie Günther Hödl schrieb, „nach Jahrzehnten des Vergessens und Nichtwissens zur Entdeckung der Mitte, des Ostens und des Südostens Europa einzuladen, um damit zu einer gemeinsamen Ankunft im neuen Europa beizutragen.“ Indem die EEO umfassendes, historisches und kulturelles Wissen über die „andere Hälfte“ Europas verbreiten hilft, versteht sich das Projekt nicht zuletzt als kleiner, aber doch ganz konkreter Beitrag auf dem Weg zu einer umfassenden europäischen Integration.

 

Kontakt
Univ.-Prof. Mag. Dr. Reinhard Stauber
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Institut für Geschichte
Abteilung Neuere und Österreichische Geschichte
T  + 43 (0) 463 2700 2231, Sekr. -2205
F  + 43 (0) 463 2700 2299
E   reinhard [dot] stauber [at] uni-klu [dot] ac [dot] at
www.uni-klu.ac.at/his/