Das Geschäft mit 3-D-Druck: Geschäftsmodelle gesucht
3-D-Druck hat das Potenzial, eine disruptive Technologie zu sein. Patrick Holzmann, jüngst ausgezeichnet mit einem Best-Paper-Award bei der International Council for Small Business Konferenz in Dubai, erforscht die dahinter stehenden Geschäftsmodelle.
200 Unternehmen haben Patrick Holzmann und seine Kollegen (Institut für Innovationsmanagement und Unternehmensgründung) in Nordamerika und in Europa identifiziert, die entweder in der Produktion oder als Dienstleistungsunternehmen in dem Feld tätig sind. In der Folge haben sie Daten zu diesen Unternehmen gesammelt, um ihrem Geschäftsmodell auf die Spur zu kommen.
Zwei grundsätzliche Modelle gäbe es demnach: Entweder man entwickelt und produziert 3-D-Drucker, die an Unternehmen bzw. PrivatkundInnen verkauft werden, oder man spezialisiert sich darauf, Services basierend auf 3-D-Druckern anzubieten, die – wie beispielsweise in einem Print-Shop – von Kundinnen und Kunden genutzt werden können.
„Wir konnten mit unseren Untersuchungen zeigen, dass es im Servicebereich vier Cluster an Geschäftsmodellen gibt. Der größte Cluster nimmt 38 Prozent aller Unternehmen ein“, so Holzmann. Ein großer Teil der Unternehmen im Servicebereich setzt demnach auf folgendes Modell: Qualität und die Geschwindigkeit der Drucke sind für sie von großer Bedeutung. Die Unternehmen setzen bewusst auf Fachkompetenz. Sie sind in Bezug auf bereits entwickelte 3-D-Druck-Technologien breit aufgestellt und bieten den Verkauf sowohl online als auch in physischen Läden an. Sie setzen vor allem auf eine individuelle Leistung. Diese Unternehmen sind im Schnitt größer als andere untersuchte Unternehmen, eher in Nordamerika angesiedelt und im Durchschnitt älter.
Ein Kriterium für die Auswahl war, dass die Unternehmen Services und Geräte für Privatkundinnen und –kunden anbieten; für einen Sektor also, der besonders großes Wachstumspotenzial verspricht. Der Großteil der Unternehmen sind Start-ups. Bereits am konventionellen Druckermarkt etablierte Konzerne sind bisher noch nicht am 3-D-Drucker-Markt aktiv.
Patrick Holzmann wurde am 7. Juni 2015 in Dubai der Doctoral Student Award (Best Paper) für seinen Beitrag „Business models for disruptive technologies: findings from the 3D printing industry“ bei der International Council for Small Business (ICSB), einer der weltweit renommiertesten Entrepreneurship-Konferenzen, verliehen.