Studie: Wie setzt man sich gegenwärtig mit Nationalsozialismus in Schule & Gesellschaft auseinander?
2017 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 72. Mal. Wir stehen damit in einer Zeit, in der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen des Nationalsozialismus langsam verschwinden. Ein interdisziplinäres Projekt widmete sich in den letzten Jahren insbesondere der Generation jener junger Menschen, die als letzte mit diesen unmittelbaren ZeugInnen in Austausch treten. Im Zentrum des Projekts stand die Frage, wie Erinnerungen an den Nationalsozialismus an Jugendliche weitergegeben werden und wie junge Menschen den öffentlichen und privaten Erinnerungsdiskurs mitgestalten. Die Ergebnisse werden nun in Buchform präsentiert.
Die Buchpräsentation dazu findet am Mittwoch, dem 29. November 2017 um 17:00 Uhr im Europahaus in Klagenfurt statt. Dazu laden der Landesschulrat für Kärnten, die HerausgeberInnen und der Hermagoras Verlag/Mohorjeva založba ein.
Befragt wurden im Projekt neben SchülerInnen auch Lehrpersonen sowohl in qualitativen Interviews als auch in quantitativen Umfragen. Zusätzlich hat das Forschungsteam Gruppeninterviews durchgeführt sowie die Kleine Zeitung der letzten drei Jahrzehnte diskursanalytisch untersucht. In dem von OeNB, Nationalfonds und der Privatstiftung Kärntner Sparkasse geförderten Projekt forschten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus vier Disziplinen: Medien- und Kommunikationswissenschaft, Erziehungs- und Bildungsforschung, Geschichte und Psychologie.
Das daraus entstandene und nun zu präsentierende Buch richtet sich an alle Interessierten, aber auch mit konkreten Handlungsempfehlungen und Good-Practice-Beispielen insbesondere an Lehrerinnen und Lehrer.
Danglmaier, N., Hudelist, A., Wakounig, S. & Wutti, D. (Hrsg.) (2017). Erinnerungsgemeinschaften in Kärnten/Koroška. Eine empirische Studie über gegenwärtige Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus in Schule und Gesellschaft. Klagenfurt/Celovec: Hermagoras/Mohorjeva.