Von der AAU zur EU
Rene Reiterer studierte an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt „Wirtschaft und Recht“. Gerade befindet er sich in Luxemburg und absolviert dort ein Praktikum beim Europäischen Rechnungshof. Wie es ihm gefällt, was seine Aufgaben dort sind und wie seine Pläne für die Zukunft aussehen, haben wir ihn in einem kurzen Interview gefragt.
Lieber Rene, kannst du uns einen kurzen Überblick über deine akademische Laufbahn geben?
Die HAK1 in Klagenfurt hat erstmals mein Interesse für betriebswirtschaftliche Themen geweckt und einen idealen Grundstein für das Bachelorstudium aus Wirtschaft und Recht gelegt, welches ich im Oktober 2012 begonnen und im April 2015 abgeschlossen habe. Bereits zu Beginn meines Studiums war mir klar, dass ich so viel Auslandserfahrung wie möglich sammeln möchte. Mit diesem klaren Ziel vor Augen ging es für mich bereits im dritten Semester für ein Auslandssemester an das Universitäts-College Cork in Irland.
Im darauffolgenden Masterstudium habe ich mich, mit meiner ersten Studienwahl sehr zufrieden, wieder für die Studienrichtung Wirtschaft und Recht entschieden, wobei ich beschlossen habe, mich durch den Studienzweig Accounting & Auditing in den finanzwirtschaftlichen Fächern weiter zu vertiefen. Dabei habe ich gleich das erste Semester an der Urbana/Champaign Universität in Illinois in den USA verbracht. Meine akademische Laufbahn habe ich im mit dem Einreichen der Masterarbeit Ende August dieses Jahres vorläufig beendet.
Warum hast du dich dazu entscheiden, Wirtschaft und Recht an der AAU zu studieren?
Ausschlaggebende Faktoren für die Entscheidung für ein Studium an der AAU waren einerseits das interessante Studienangebot und andererseits die sehr studierendenfreundlichen Studienbedingungen.
Was das Studienangebot betrifft, habe ich mich schon immer für wirtschaftliche Zusammenhänge interessiert, weshalb ich vor meinem Studium die Handelsakademie in Klagenfurt besucht habe. Wäre ich nicht für das Wirtschaft und Recht Studium in Klagenfurt geblieben, hätte es mich vermutlich für das Jusstudium in eine andere Stadt verschlagen, da mich die Juristerei schon immer fasziniert hat. Die Studienrichtung Wirtschaft und Recht vereint jedoch die wesentlichen Aspekte beider Disziplinen perfekt.
Des Weiteren habe ich mich bewusst für ein Studium in Klagenfurt entscheiden, da man hier meiner Meinung nach optimale Studienbedingungen vorfindet. Es gibt einen tollen Campus, die Atmosphäre ist eine sehr persönliche und dank der kleinen Kursgruppen ist das Betreuungsverhältnis ein ausgesprochen gutes. Besonders hervorheben möchte ich auch noch, dass von Seiten der Lehrenden die Meinung der Studierenden sehr ernst genommen wird, was ich insbesondere in meiner Zeit als Studienvertreter sehr geschätzt habe.
Du absolvierst gerade ein Praktikum beim Europäischen Rechnungshof. Was hat dich dazu bewogen, dich für diese Position zu bewerben?
Die Motivation, mich für ein Praktikum bei einer Institution der Europäischen Union zu bewerben, wurde bei mir im September 2014 während einer vom Institut für Rechtswissenschaften angebotenen Exkursion geweckt. Die Studienreise inkludierte Besuche in zahlreichen EU-Institutionen in Straßburg, Luxemburg und Brüssel. Diese tollen Eindrücke haben mich dazu bewogen, mich unter anderem für ein Praktikum beim Europäischen Rechnungshof zu bewerben.
Was sind deine Aufgaben beim Europäischen Rechnungshof? Kannst du deine im Studium erworbenen Kenntnisse nun praktisch anwenden?
Im Zuge meines Praktikums beschäftige ich mich primär mit der Prüfung der ordnungsgemäßen Vergabe öffentlicher Aufträge und Beihilfen durch die Europäische Union. Sogenannte „Audit-Missions“ führen mich auch immer wieder nach Brüssel, wodurch ich interessante Einblicke in die verschiedenen Einrichtungen der EU bekomme.
Ich benötige zahlreiche der im Bachelor- als auch im Masterstudium vermittelten Inhalte im beruflichen Alltag. Dank der Lehrveranstaltungen aus den Bereichen Öffentliches Recht, Accounting und Auditing verfüge ich bereits über ein umfangreiches Vorwissen, was mir die Erledigung der mir übertragenen Aufgaben enorm erleichtert.
Wie erlebst du Stadt und Leute in Luxemburg?
Ich bin von der Atmosphäre und Lebensqualität in Luxemburg vollkommen begeistert. Vom historischen Zentrum mit zahlreichen Museen, Bars und Restaurants bis hin zu den modernen Geschäftszentren am Stadtrand, die Stadt hat wirklich einiges zu bieten. Vor allem ist aber es die Multikulturalität, die mich an Luxemburg sehr fasziniert. Obwohl hier „nur“ rund 100.000 Menschen leben, sind unter ihnen nicht weniger als 170 verschiedene Nationalitäten vertreten.
Zudem eignet sich die geografische Lage zwischen Deutschland, Frankreich und Belgien hervorragend, um die umliegenden Länder zu erkundigen. Paris ist beispielsweise lediglich eine zweistündige Zugfahrt von Luxemburg entfernt. Abseits der Arbeit bieten sich somit Wochenendtrips in die umliegenden Städte auch sehr an.
Wie sehen deine Pläne für die weitere Zukunft aus?
Ich möchte auf alle Fälle auch weiterhin in einem internationalen Kontext, vorzugsweise in Österreich, arbeiten. Wohin es mich schlussendlich verschlagen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch völlig offen.